Nakhon Si Thammarat — Ein Gericht in Nakhon Si Thammarat hat den Aktivisten Surachai Danwattananusorn, der in Laos ins Exil gegangen ist und von dem man seit 2018 nichts mehr gehört hat, offiziell für vermisst erklärt.
Das am Montag ergangene Urteil gibt Surachais Ehefrau Pranee Danwattananusorn endlich die Möglichkeit, sein Vermögen zu verwalten und die Familienangelegenheiten in Ordnung zu bringen, so Thai Lawyers for Human Rights (TLHR).
Frau Pranee, die die Behörden seit Jahren um Informationen über ihren Mann und andere Aktivisten bittet, reichte am 23. Dezember letzten Jahres den Antrag ein, ihn für vermisst zu erklären, so TLHR. Surachai, auch bekannt als Surachai Sae Dan, wäre 80 Jahre alt, wenn er noch am Leben wäre, doch seine Frau befürchtet, dass dies nicht der Fall ist.
Der freimütige Aktivist aus Nakhon Si Thammarat floh nach dem Militärputsch im Mai 2014 mit zwei Gefährten nach Laos. Von dort aus sendete er online Radiosendungen, in denen er die Monarchie und das Militärregime von General Prayut Chan-o-cha kritisierte.
Seine beiden Kollegen wurden im Dezember 2018 tot aufgefunden. Die Polizei sagte, die Leichen der beiden Männer seien ausgeweidet und an einem Betonblock befestigt worden, bevor sie in Hanfsäcke gestopft und in den Fluss geworfen worden seien.
Eine Leiche wurde am 27. Dezember 2018 im Mekong-Fluss im Bezirk That Phanom der Provinz Nakhon Phanom gefunden, die andere zwei Tage später im Bezirk Muang. Freunde und Familie von Surachai haben etwa zur gleichen Zeit den Kontakt zu ihm verloren und befürchten, dass auch er von Bürgerwehrleuten entführt und getötet worden sein könnte.
Die Bemühungen der Familien und Freunde der Männer, die thailändischen Behörden dazu zu bringen, das Verschwinden und den Tod zu untersuchen, blieben erfolglos. Surachai wurde 2010 wegen Majestätsbeleidigung verurteilt und in Bangkok inhaftiert, bevor er im Oktober 2013 aufgrund einer königlichen Begnadigung freigelassen wurde.
Nach seiner Freilassung kritisierte er weiterhin das Establishment, doch nach dem Staatsstreich im Jahr 2014 beschloss er, nach Laos zu fliehen.