Bangkok — Die Bank of Thailand (BOT) hat ihren Leitzins auf ein Neun-Jahres-Hoch angehoben, um die Inflation unter Kontrolle zu halten und angesichts der äußerst unsicheren Wirtschaftsaussichten die politische Flexibilität zu wahren. Der geldpolitische Ausschuss der BOT stimmte einstimmig für eine Anhebung des Leitzinses von 2,00 % auf 2,25 %, womit der Leitzins den höchsten Stand seit Anfang 2014 erreichte.
Die BOT erklärte in einer Erklärung, dass die thailändische Wirtschaft zwar dank des Tourismus und des privaten Verbrauchs Anzeichen einer Verbesserung zeige, dass aber eine Verzögerung der Exporterholung und innenpolitische Bedenken die Risiken für die Wirtschaftsaussichten erhöht hätten.
In der Erklärung heißt es: “Die Geldpolitik sollte die Inflation nachhaltig im Zielbereich halten und die längerfristige makrofinanzielle Stabilität fördern, indem sie dem Aufbau finanzieller Ungleichgewichte zuvorkommt, die in einem Umfeld niedriger und lang anhaltender Zinssätze entstehen könnten.”
Der stellvertretende Gouverneur des BOT, Piti Disyatat, sagte auf einer Pressekonferenz, dass die niedrigeren Energiepreise, die Subventionen für die Lebenshaltungskosten und eine hohe Vergleichsbasis aus dem letzten Jahr zu einem Rückgang der Gesamtinflation beigetragen haben, die sich in der zweiten Hälfte dieses Jahres voraussichtlich wieder erholen wird.
Er wies darauf hin, dass höhere Lebensmittelpreise und ein stärkeres El-Nino-Phänomen die Kostenüberwälzung im Kontext des anhaltenden Wirtschaftswachstums noch verstärken könnten. Mit Blick auf die Zukunft sagte Piti, dass die BOT die Wirtschafts- und Inflationsaussichten sowie die damit verbundenen Risikobewertungen berücksichtigen wird, wenn es über eine weitere Leitzinserhöhung nachdenkt.
Die thailändische Gesamtinflation ging im Juni weiter auf 0,23% im Jahresvergleich zurück, den niedrigsten Stand seit 22 Monaten, und fiel damit den zweiten Monat in Folge unter den Zielbereich der BOT von 1 – 3%. (NNT)