Bangkok — Der thailändische Handelsminister Pichai Naripthaphan steht in der Kritik, nachdem er vorgeschlagen hatte, dass Reisbauern Bananen für den Export nach Japan anbauen sollten, da dies höhere Preise als Getreide erzielen würde.
Dieser Vorschlag hat bei der Opposition und Kritikern für Unmut gesorgt, die dem Minister mangelndes Verständnis für die Herausforderungen der Reisbauern vorwerfen.
Polizeioberstleutnant Piya Tavichai, Sprecher der Oppositionspartei Palang Pracharath, äußerte sich kritisch und bezeichnete den Vorschlag als realitätsfern. Reisbauern klagen derzeit über fallende Preise für die Zweiternte, die auf etwa 8.000 Baht pro Tonne gesunken sind, während die Produktionskosten die Erlöse übersteigen.
Piya betonte, dass das bestehende staatliche Hilfsprogramm, das 1.000 Baht pro 0,16 Hektar vorsieht, nicht ausreiche.
Er forderte eine Erhöhung der Unterstützung auf 20.000 Baht für bis zu 3,2 Hektar, in Anlehnung an frühere Maßnahmen der Regierung Prayut.
Er kritisierte Pichai dafür, dass er die Herausforderungen der Landwirte nicht aus erster Hand kenne. Die Anpflanzung von Bananen auf überschwemmten Reisfeldern sei unpraktikabel, da Bananenpflanzen über ein Jahr zur Fruchtreife benötigten.
“Wovon sollen die Bauern in der Zwischenzeit leben?” fragte er.
Piya sieht die Lösung in der Entwicklung ertragreicher Reissorten und dem Einsatz von Technologie zur Produktivitätssteigerung. Dadurch könnten die Landwirte ihre Erträge steigern und die Produktionskosten senken, um Thai-Reis wettbewerbsfähiger auf dem Weltmarkt zu machen.
Warong Dechgitvigrom, Vorsitzender der Thai Pakdee Party, stellte indessen infrage, warum die Bauern ihre Ernte in diesem Jahr zu niedrigeren Preisen verkaufen, während der Preis für gemahlenen Reis auf dem heimischen Markt steigt. Dies weise auf mögliche Unstimmigkeiten im Reisanbaumarkt hin und verdeutliche, dass es Gewinner des Preisgefälles geben müsse.