Wenn das chinesische Neujahrsfest vor der Tür steht, werden diejenigen, die sich auf Thailands Straßen wagen, feststellen, wie sehr die Geschichte des Landes von China geprägt wurde.
Es wird angenommen, dass die heutigen Thailänder vor über 1000 Jahren aus China eingewandert sind.
Die Ethnie der Tai (kein Rechtschreibfehler) bestand ursprünglich aus denjenigen, die eine gemeinsame Tai-Sprache sprachen.
Diese Menschen wanderten von China aus durch Südostasien, und viele von ihnen nannten das neu entdeckte Land schließlich ihr Zuhause.
Nachdem sie sich zunächst in den nördlichen Gebieten Thailands niedergelassen hatten, breiteten sie sich schließlich über das gesamte Königreich aus und bilden heute die Mehrheit der nun heutigen thailändischen Bevölkerung.
Es wird jedoch angenommen, dass die zweitgrößte ethnische Gruppe Thailands den größten Einfluss auf das Land hat.
Diese Gruppe besteht aus denjenigen, deren Vorfahren chinesische Händler waren, die aus geschäftlichen Gründen in das Königreich Ayutthaya kamen.
Im 13. Jahrhundert hatten Siam (der frühere Name Thailands) und China einen gemeinsamen Feind: Birma (das heutige Myanmar).
Da das burmesische Militär als Bedrohung für beide Länder angesehen wurde, schickte China Armeen nach Ayutthaya, um Siam zu helfen.
Ihre Bemühungen waren erfolgreich, denn das birmanische Militär gab nach und ebnete den Weg für eine neue Welle chinesischer Siedler, die aus geschäftlichen Gründen kamen.
Chinesische Investoren wurden immer häufiger, und ihr Kapital nahm allmählich Einfluss auf Ayutthaya.
Sechs Jahrhunderte später heirateten chinesische Einwanderer thailändische Frauen, was den Beginn der thailändisch-chinesischen ethnischen Gruppe darstellte.
Im 18. und 19. Jahrhundert hat sich die Zahl der Chinesen in Thailand mehr als verdreifacht.
Doch die Größe der chinesischen Bevölkerung wurde durch ihren immer größeren Einfluss auf die Unternehmen und Industrien in Thailand noch verstärkt.
Von der Schifffahrt und den Exporten bis hin zu Fisch, Reis, Zucker und Kautschuk — die Chinesen waren an fast allen wichtigen Industriezweigen beteiligt.
Mitte des 20. Jahrhunderts kontrollierten nur 50 thailändisch-chinesische Familien zwischen 80 und 90 % der gesamten wirtschaftlichen Marktkapitalisierung Thailands.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis chinesische Migranten begannen, die politische Arena zu beeinflussen.
Heute wird vielen Politikern chinesische Abstammung nachgesagt.
Yingluck und Taksin Shinawatra waren beide ehemalige Premierminister Thailands, und, falls man es nicht an ihren Namen erkennt, sind sie Thai-Chinesen.
In der gesamten thailändischen Gesellschaft ist der Einfluss Chinas spürbar.
Von den beeindruckenden chinesischen Tempeln bis hin zur größten Chinatown der Welt in Bangkok — die Verschmelzung der beiden Länder geht eindeutig auf eine lange Tradition zurück.