Fisch and Chips sind in Thailand ein Festmahl, aber im Vereinigten Königreich ein Allerweltsessen

Das Über­leben von Fish and Chips im Vere­inigten Kön­i­gre­ich ist bedro­ht, auch wenn das Gericht in Thai­land weit­er­hin die Schlagzeilen über aus­ländis­che Lebens­mit­tel beherrscht. Nach Angaben der Inter­net­seite Chip­py Chat erwä­gen viele der rund 10 000 britis­chen Chip­pies sog­ar die Schließung, da der Preis für die Por­tion auf­grund des Krieges in der Ukraine, des Man­gels an frischem Fisch aus der rus­sis­chen Ark­tis und des inländis­chen Infla­tions­drucks bei Löh­nen, Gas und Strom auf über 10 GPB (430 Baht) ansteigt. Fish and Chips sind in Großbri­tan­nien tra­di­tionell sowohl bil­lig als auch beliebt, aber da die Kosten wöchentlich steigen, wer­den wir bis Ende des Jahres 15 GPB pro Por­tion erre­ichen”, so der Besitzer von Had­dock Pad­dock in der Nähe von Man­ches­ter. Wer soll das bezahlen, fragt er sich?

Im Gegen­satz dazu waren Fish and Chips in Thai­land noch nie so beliebt wie heute. Inzwis­chen soll es in Bangkok über tausend und in Pat­taya über zwei­hun­dert Verkauf­sstellen geben. Es stimmt, dass die meis­ten Fish and Chips in thailändis­chen Restau­rants verkauft wer­den, die eher eine bre­ite Speisekarte als eine spezial­isierte anbi­eten, aber die Expan­sion ist gigan­tisch”, sagt Col­in Mason, der vor kurzem eine kurze inter­na­tionale Geschichte des Gerichts geschrieben hat. Der Durch­schnittspreis für Fish and Chips in einem thailändis­chen Restau­rant liegt bei etwa 270 Baht (etwas mehr als 6 GBP). Allerd­ings vari­iert der Preis je nach dem ver­wen­de­ten Fisch. Importiert­er Kabel­jau und Schell­fisch sind viel teur­er als ein­heimis­ch­er Wels oder sog­ar importiert­er Mün­dungs­barsch aus Chi­na, der manch­mal als isländis­ch­er oder nor­wegis­ch­er Kabel­jau getarnt wird.

Viele thailändis­che Restau­rants sind bestrebt, die britis­che Geschichte so weit wie möglich zu imi­tieren. Ein Lokal in Bangkoks Khao San Road ist sog­ar Mit­glied der British Fed­er­a­tion of Fish Fry­ers, der britis­chen Auf­sichts­be­hörde. Ein weit­er­er Trend beste­ht darin, echt­en Sar­son­’s-Essig anzu­bi­eten und die Speisekarte nach englis­chem Vor­bild um Erb­sen und panierte Schweinewürste zu erweit­ern. In Pat­taya eröffnet Sharples’ tra­di­tioneller Fish & Chips-Laden dem­nächst eine weit­ere Fil­iale und bietet lan­desweit Fran­chis­ing an. Cur­rysauce als Ersatz für Essig ist in der thailändis­chen Ver­sion von Fish and Chips noch nicht so weit verbreitet.

Obwohl sich die Zahl der britis­chen Touris­ten und Expats in Thai­land seit den 1990er Jahren etwa hal­biert hat, ist der Wun­sch, in einem frem­den Land etwas Ver­trautes und Leck­eres zu essen, nach wie vor groß und unwider­stehlich. Außer­dem liefern sich mehrere auf Briten aus­gerichtete Face­book-Food-Grup­pen täglich einen ern­sthaften Wettstre­it darum, wo es die besten Fish and Chips in Thai­land gibt. Das ist ein Mar­ketin­gin­stru­ment für sich. Wie Col­in Mason es aus­drückt: Amerikanis­che Burg­er, deutsch­er Sauer­brat­en und ital­ienis­che Pizzen haben ihren Platz, aber nichts kann für die Briten das Gericht erset­zen, das den Zweit­en Weltkrieg gewon­nen hat.” Fast im Alleingang.

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