Verändernde Landschaft für Steuerverantwortliche

Verändernde Landschaft für Steuerverantwortliche

Von ein­er sich rasch verän­dern­den Reg­ulierungs­land­schaft bis hin zur Dig­i­tal­isierung der Sys­teme der Steuer­be­hör­den und der zunehmenden Notwendigkeit, Prozesse zu aktu­al­isieren, ste­hen große Unternehmen bei ihren Steuer­ak­tiv­itäten unter großem Druck.

Steuerver­ant­wortliche in Unternehmen sehen sich auch mit Her­aus­forderun­gen kon­fron­tiert, wie z.B. dem erhöht­en Risiko von Betrieb­sprü­fun­gen, man­gel­nder Trans­parenz und Kon­trolle über ihre Steuer­funk­tio­nen und dem Rück­stand im dig­i­tal­en Wettlauf.

Es wird schwierig sein, die Ein­hal­tung der Vorschriften zu verbessern und einen Mehrw­ert für das Unternehmen zu schaf­fen, wenn die Steuer­abteilun­gen ihre Arbeitsweise nicht ändern.

Mit einem sich entwick­el­nden Steuer­sys­tem Schritt halten

Steuerver­ant­wortliche haben hart daran gear­beit­et, um sicherzustellen, dass sie über die richti­gen Prozesse und Sys­teme ver­fü­gen, um eine robuste Steuer­poli­tik zu unter­stützen und sich an Verän­derun­gen anzu­passen, wie z.B.

Thai­lands bevorste­hende Umset­zung der Ini­tia­tive zur Bekämp­fung der Gewin­nverkürzung und Gewin­nver­lagerung (Base Ero­sion and Prof­it Shift­ing, BEPS 2.0) der Organ­i­sa­tion für wirtschaftliche Zusam­me­nar­beit und Entwick­lung, die im Jahr 2025 in Kraft treten wird.

Die zweite Säule von BEPS 2.0 führt einen Steuer­satz von 15 Prozent für multi­na­tionale Unternehmen (MNU) mit weltweit­en Ein­nah­men von min­destens 750 Mil­lio­nen Euro (27 Mil­liar­den THB) pro Jahr ein.

Die derzeit­ige Her­aus­forderung beste­ht darin, wie die Unternehmen Zugang zu allen erforder­lichen Daten­sätzen erhal­ten, um die Ein­hal­tung der Vorschriften zu gewährleisten.

Dies hat sich für viele dieser multi­na­tionalen Unternehmen als kom­plex­es Unter­fan­gen erwiesen, da sich ein Großteil der erforder­lichen Dat­en über mehrere Sys­teme und Abteilun­gen inner­halb des Unternehmens verteilt.

Infolgedessen erwarten wir einen ver­stärk­ten Ein­satz von Tech­nolo­gien zur Datenaggregation.

Druck von ver­schiede­nen Fronten

Intern haben viele Steuer­abteilun­gen mit Ressourcenknap­pheit zu kämpfen, da der Druck zur dig­i­tal­en Trans­for­ma­tion zunimmt.

Sie sind oft hin- und herg­eris­sen zwis­chen der Ein­stel­lung neuer tech­nis­ch­er Fachkräfte im Steuer­we­sen und der Ein­stel­lung von mehr tech­nis­chem Per­son­al, das die Dig­i­tal­isierung beschle­u­ni­gen kann.

Ein­er der wichtig­sten Gründe für die Notwendigkeit ein­er schnellen Umstel­lung ist die Tat­sache, dass viele Steuer­be­hör­den heute bere­its dig­i­tale Tech­nolo­gien nutzen.

Sie haben Echtzeit-Zugang zu den Dat­en der Steuerpflichti­gen, und ihre Prü­fungs- und Voll­streck­ungsver­fahren sind inzwis­chen weit­ge­hend digitalisiert.

Dies set­zt die Unternehmen unter Druck, dafür zu sor­gen, dass ihre Dat­en in einem guten Zus­tand sind, damit es nicht zu falschen Angaben oder anderen größeren Prob­le­men kommt, wenn die Steuer­be­hör­den in Echtzeit darauf zugreifen.

Neben der Dig­i­tal­isierung müssen sich die Steuer­abteilun­gen auch mit organ­isatorischen Verän­derun­gen auseinan­der­set­zen, die sich auf ihre Tätigkeit auswirken.

Einige schließen sich den Zen­tral­isierungs­be­stre­bun­gen ihrer Finan­z­abteilun­gen an und fassen ihre Steuer­funk­tio­nen in einem Kern­team zusam­men, damit Prozesse und Leis­tun­gen stan­dar­d­isiert wer­den können.

Es beste­ht auch ein zunehmender Trend, dass Steuer­abteilun­gen an der Umstel­lung ihrer Organ­i­sa­tio­nen auf Cloud-basierte Lösun­gen teil­nehmen — vor allem auf Enter­prise Resource Plan­ning (ERP)-Systeme.

Angesichts der Kom­plex­ität der Steuer­vorschriften und der Daten­sätze, die für die Ein­hal­tung regionaler Vorschriften erforder­lich sind, kön­nen sich die Steuerteams nicht mehr darauf ver­lassen, dass sie Dat­en außer­halb ihrer Kern­sys­teme rekon­fig­uri­eren, um ihren steuer­lichen Verpflich­tun­gen nachzukommen.

Die Ver­wen­dung mehrerer Sys­teme oder Soft­ware außer­halb der ERP-Kern­sys­teme kann zu Daten­ma­nip­u­la­tio­nen führen, die den Com­pli­ance-Prozess inef­fizient und fehler­an­fäl­lig machen.

Ein ord­nungs­gemäß steuer­lich sen­si­bil­isiertes ERP-Sys­tem ist daher von entschei­den­der Bedeu­tung für die Erfül­lung der steuer­lichen Compliance-Verpflichtungen.

Es ist an der Zeit, das Steuer­be­trieb­smod­ell zu überdenken

All diese Fak­toren zwin­gen die Steuer­abteilun­gen dazu, ihre Arbeitsweise zu über­denken, um die Ein­hal­tung der Vorschriften zu verbessern und einen größeren strate­gis­chen Wert für das Unternehmen zu schaffen.

Sie sind sich bewusst, dass sie einem erhöht­en Risiko von Steuer­prü­fun­gen und Kon­tro­ver­sen aus­ge­set­zt sind und in Bezug auf Dig­i­tal­isierung und Effizienz zurück­fall­en wer­den, wenn sie ihre Abläufe nicht umgestalten.

Unser­er Erfahrung nach ziehen viele Unternehmen ver­schiedene Optio­nen für ihre steuer­lichen Betrieb­smod­elle in Betracht.

Eine Möglichkeit beste­ht darin, den gesamten Betrieb auszulagern.

Damit ent­fällt die Notwendigkeit, selb­st in Tech­nolo­gie zu investieren, während sie gle­ichzeit­ig von den Größen­vorteilen eines Anbi­eters prof­i­tieren und möglicher­weise ihre Kosten senken können.

Eine andere Möglichkeit beste­ht darin, die Steuer­funk­tio­nen intern zu hal­ten und in die Verbesserung von Prozessen, die Ausweitung der Nutzung von Dien­stleis­tungszen­tren und die Ein­führung von Automa­tisierung und Tech­nolo­gie im gesamten Betrieb zu investieren.

Keine einzig richtige Antwort

Unab­hängig davon, welchen Weg ein Unternehmen ein­schlägt, ist es wichtig zu ver­ste­hen, dass es keine Ein­heit­slö­sung gibt, die für alle passt.

Ein Unternehmen kann sich für das Out­sourc­ing entschei­den, aber das ist nur ein Aspekt bei der Umgestal­tung des gesamten Steuerbetriebs.

Immer mehr Unternehmen führen umfassende Über­prü­fun­gen durch, um sich ein umfassendes Bild von den Her­aus­forderun­gen ihrer Steuer­abteilun­gen zu machen.

Diese kön­nen von der Notwendigkeit, ein neues Prozess­de­sign­mod­ell einzuführen und durch die Automa­tisierung von Prozessen den Wert von Dat­en zu steigern, bis hin zur Behe­bung von Tal­ent­man­gel und schwachen Gov­er­nance-Prak­tiken reichen.

Der Wert solch­er Über­prü­fun­gen liegt in der Iden­ti­fizierung eines Betrieb­smod­ells, das den unmit­tel­baren und zukün­fti­gen Bedürfnis­sen gerecht wird — eines, das interne und aus­ge­lagerte Tal­ente opti­mal miteinan­der verbindet.

Unab­hängig davon, wofür sich die Unternehmen entschei­den, ist die Ein­führung von Tech­nolo­gie in allen Prozessen uner­lässlich, um in dem dynamis­chen und anspruchsvollen Steuerum­feld von heute wet­tbe­werb­s­fähig zu bleiben.

Von der Daten­er­fas­sung über die Ver­ar­beitung bis hin zur Berichter­stat­tung bringt die Tech­nolo­gie die Unternehmen näher an ihre Ziele her­an, und es ist höch­ste Zeit, dass sie sich diese zu eigen machen.

Von Nitin Modi

Direk­tor | Geschäftsprozesslösungen

Deloitte Thai­land

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