Vielleicht haben Sie schon vom indischen “Lichterfest” Diwali gehört. Viele Fotos zeigen Menschen, die mit bunten Laternen oder Kerzen feiern. Aber was genau wird mit dem Fest gefeiert? Was symbolisieren die Lichter?
Das diesjährige Diwali-Fest findet am Montag, dem 24. Oktober, statt, und wenn Sie indische Freunde haben, ist es vielleicht hilfreich zu verstehen, warum dieses Fest für sie so besonders ist.
Das fünftägige Fest wird von Indern vieler Glaubensrichtungen gefeiert, darunter Hindus, Sikhs, Jains und Buddhisten. Die Entstehungsgeschichte von Diwali unterscheidet sich zwischen diesen religiösen Gruppen, doch der gemeinsame Nenner der Geschichten ist der Triumph des Guten über das Böse.
Im Hinduismus erzählen die Diwali-Geschichten von epischen Siegen, die von Männern errungen wurden, die als Inkarnationen des Hindu-Gottes Vishnu gelten. Vishnus Aufgabe ist es, in schwierigen Zeiten das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse wiederherzustellen.
Selbst unter den Hindus variieren die Ursprungsgeschichten. In Nordindien erinnert Diwali an die Rückkehr von Prinz Rama in die Stadt Ayodha, nachdem seine Stiefmutter ihn 14 Jahre lang verbannt hatte. In der Geschichte rettet Prinz Rama seine Frau Sita, eine Inkarnation der Göttin Lakshmi, nachdem sie von einem König entführt worden war.
Für die Hindus in Südindien erinnert Diwali an den Sieg Lord Krishnas über den Dämonenkönig Narakasura, der 16 000 Frauen in seinem Palast gefangen gehalten hatte. Im Sikhismus erinnert Diwali an die Freilassung des sechsten Gurus, Hargobind, nachdem er 12 Jahre lang von einem Mogulkaiser inhaftiert worden war. Im Jainismus gilt Diwali als der Tag, an dem Lord Mahavira, der letzte der großen Jain-Lehrer, das Nirwana erreichte.
Indische Buddhisten feiern Diwali als den Tag, an dem ein Hindu-Kaiser aus dem dritten Jahrhundert v. Chr. zum Buddhismus konvertierte.
Die zu Diwali aufgestellten Lampen und Laternen symbolisieren den Sieg des Guten über das Böse. Die tiefere spirituelle Bedeutung besteht darin, sich seines inneren Lichts bewusst zu werden.