Es gibt derart viele Mikronährstoffe, dass selbst der gesundheitsbewusste Esser schnell den Überblick verliert. Hier spricht ein Trend von einem Supervitamin und dort berichtet ein Magazin, wie wichtig es ist, den Mangel eines anderen Mikronährstoffs möglichst schnell auszugleichen.
Trotz der Informationsflut sollte niemand die Augen vor den tatsächlichen Vorteilen mancher Mikronährstoffe verschließen. Wer sich allerdings mit diesem Thema im Detail auseinandersetzen möchte, der sollte seine Quellen bewusst und mit Vorsicht auswählen. Ein Mikronährstoff, der bestens erforscht und von Gesundheitsexperten weltweit anerkannt ist, ist das Vitamin B9, das auch als Folsäure bekannt ist. Gerade werdenden Müttern oder Frauen mit Kinderwunsch wird die regelmäßige und korrekt dosierte Einnahme von Folsäure empfohlen.
Die erstaunlichen Effekte der Folsäure
Während der Schwangerschaft muss das Wachstum des Embryos bestmöglich gefördert werden. Vitamin B9 unterstützt die gesunde Zellteilung und das Zellwachstum. Noch erstaunlicher als das ist allerdings die deutliche Reduzierung der Neuralrohrdefekte beim ungeborenen Kind. Aus dem Neuralrohr des Embryos entwickeln sich später das Gehirn und das zentrale Nervensystem. Bei einem Defekt treten Anomalien wie die Anenzephalie oder Spina bifida, ein offener Rücken, auf. Nimmt die Mutter vor und während der Schwangerschaft Folsäure ein, so trägt das dazu bei, dass sich das Neuralrohr schnell und zuverlässig schließt.
Ein weiterer wichtiger Effekt der Folsäure, der hinreichend durch Studien belegt ist, verringert das Risiko von Frühgeburten. Liegt bei der schwangeren Frau ein Mangel an Folsäure vor, so kommt es während der Schwangerschaft häufiger zu Komplikationen wie einem Plazentaabruch oder zu vorzeitigen Wehen. Folsäure kann einfach supplementiert, also als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen, werden.
Ideal beim Kinderwunsch
Neben den etlichen Vorteilen, die sich für schwangere Frauen ergeben, dürfen die Vorteile für Paare mit Kinderwunsch nicht vergessen werden. Erwiesenermaßen steigt die Fruchtbarkeit der Frau an, da die Folsäure zur DNA-Synthese und zur Reparatur beschädigter DNA beiträgt. Bei Männern führt die Einnahme zu einer verbesserten Spermienqualität, weshalb beiden Partnern bei einem Kinderwunsch zur Supplementierung mit dem Vitamin B9 geraten wird.
Eine gesunde und starke Mutter
Die Vorteile für das ungeborene Kind wurden hinlänglich behandelt, nicht zu vergessen sind die Vorteile, die sich für die schwangere Frau ergeben. Folsäure verbessert die mütterliche Gesundheit, indem es unter anderem der Blutarmut, der Anämie, vorbeugt. Folsäure regt die Produktion der roten Blutkörperchen an. Neuere Erkenntnisse zeigen allerdings, dass der Mikronährstoff die Risiken einer Präeklampsie nicht verringert.
Die Forschung zu den erstaunlichen Vorteilen der Folsäure für Paare mit Kinderwunsch und für werdende Mütter ist nicht am Ende angelangt, doch schon heute zeigt sich, dass das Vitamin beinahe unverzichtbar ist, wenn das Heranwachsen eines Embryos bestmöglich gefördert werden soll.
Wie bei jeder Variante der Supplementierung in der Schwangerschaft sollte das Vorgehen mit dem behandelnden Frauenarzt besprochen werden. Im Einzelfall müssen Dosierungen angepasst oder Wechsel- und Nebenwirkungen vermieden werden.
Nach der 12. Schwangerschaftswoche kann die Einnahme der Folsäure reduziert oder sogar gänzlich gestoppt werden, denn das Neuralrohr hat sich zu diesem Zeitpunkt bereits geschlossen. Ebenso haben sich bis dahin bereits die Organe des Ungeborenen gebildet. Eine weitere Supplementierung ist nicht mehr notwendig, schadet aber der Mutter und dem Kind nicht.