Bonbons und Schokolade sind die kleinen Sünden des Alltags. Diese Zuckerbomben schmecken nicht nur gut, sondern machen auch glücklich. Doch Zucker versteckt sich nicht nur in Süßigkeiten und das macht es zu einer immer größer werdenden gesundheitlichen Gefahr. Was viele nicht wissen: Zucker macht nicht nur krank, sondern auch alt. Wie Zucker mit der Entstehung von Falten zusammenhängt und und warum Zucker von nun an vom Speiseplan gestrichen werden sollte, lesen Sie hier.
Was genau ist Zucker eigentlich?
Jeder Mensch kennt Zucker und hat den Stoff schon einmal konsumiert. Doch was genau verbirgt sich hinter den weißen Kristallen, die so einen starken Einfluss auf den menschlichen Körper haben?
Zucker ist im Grunde genommen nichts anderes als ein Kohlenhydrat, das eine kristalline Struktur besitzt. Dabei wird zwischen Monosacchariden, Disacchariden und Polysacchariden unterschieden.
Monosaccharide werden auch Einfachzucker genannt. Sie sind der Grundbausteine der Kohlenhydrate und die kleinste Einheit. Die bekanntesten Einfachzucker sind Glucose und Fructose.
Disaccharide werden auch als Zweifachzucker bezeichnet. Sie bestehen aus zwei Monosacchariden, die über eine Glykosidbindung miteinander verbunden sind. Typische Disaccharide sind Maltose, Lactose und Saccharose. Saccharose ist der handelsübliche Haushaltszucker.
Polysaccharide sind die sogenannten Mehrfachzucker. Wie der name schon sagt, bestehen Polysaccharide aus mehreren Monosaccharideinheiten, deren Anzahl unterschiedlich hoch sein kann. Bekannte Mehrfachzucker sind Stärke und Cellulose (Ballaststoffe).
Zucker ist in unterschiedlichen Formen in nahezu jedem Lebensmittel enthalten. Allerdings ist Zucker nicht gleich Zucker. Schädlich ist vor allem der übermäßige Verzehr von Einfachzuckern wie Fruchtzucker und Traubenzucker sowie Saccharose, die aus einer Verbindung von Fruchtzucker und Traubenzucker besteht.
Wie viel Zucker ist gesund?
Zucker ist in nahezu jedem Lebensmittel enthalten und zwar in unterschiedlichen Formen und Mengen. Auf den ersten Blick ist das auch auf der Zutatenliste nicht immer ersichtlich, denn zugesetzter oder natürlicher Zucker hat in der Lebensmittelindustrie unterschiedliche Bezeichnungen. Aus diesem Grund konsumieren die meisten Menschen deutlich mehr Zucker, als ihnen lieb ist.
Die WHO empfiehlt, dass nicht mehr als 5 – 10 Prozent des täglichen Kalorienbedarfs in Form von Zucker aufgenommen werden sollte. Pro Tag sollten nicht mehr als 30 Gramm Zucker — ganz egal in welcher Form — konsumiert werden. Zum Vergleich. Im Jahr 2019/2020 lag der durchschnittliche Zuckerverbrauch pro Kopf in Deutschland bei ca. 93 Gramm. Das ist mehr als das Dreifache der empfohlenen Menge.
Welche Auswirkungen hat Zuckerkonsum auf den Körper?
Zucker ist ein schneller Energielieferant. Für die Zellfunktion steht dabei der Traubenzucker bzw. Glucose im Vordergrund. Am häufigsten wird von den Menschen <einfach- und Zweifachzucker konsumiert — sowohl bewusst, als auch unbewusst.
Einfachzucker liefern dem Körper am schnellsten Energie. Sie müssen im Gegensatz zu Zweifach- oder Mehrfachzucker nicht in ihre einzelnen Bestandteile aufgespalten werden und gelangen somit sofort in die Blutbahn. Infolgedessen steigt der Blutzuckerspiegel sehr schnell und stark an. Der Körper reagiert darauf mit einer hohen Insulinausschüttung, um den Blutzuckerspiegel wieder zu senken. Wird regelmäßig eine große Menge Einfachzucker aufgenommen, führt das zu großen Schwankungen im Blutzuckerspiegel. Diese führen zu Heißhungerattacken, denn es entsteht gewissermaßen eine Abhängigkeit.
Weiterhin wird Zucker zur Fettsynthese in der Leber verwendet und diese Fette gelangen wieder zurück in den Blutkreislauf. Das führt dazu, dass die Blutfettwerte sich erhöhen. Ein Teil dieser Fette verbleibt sogar in der Leber. Im Laufe der Zeit entsteht eine Leptinresistenz. Leptin ist ein Hormon, das im Fettgewebe produziert wird und das Hunger- bzw. Sättigungsgefühl reguliert. Der Körper signalisiert in dem Fall Hunger, obwohl die Fettspeicher schon längst gefüllt sind.
Ähnlich verhält es sich mit dem Konsum von Zweifachzucker. Die Verbindung der zwei Monosaccharide muss zwar erst im Verdauungsprozess gespalten werden, das geht jedoch auch relativ schnell. Somit lässt auch Zweifachzucker den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen. Folgende negative Auswirkungen hat der übermäßige Verzehr von Mono- und Disacchariden auf den Körper:
- Übergewicht und Adipositas
- Verfettung der Leber (Fettleber)
- erhöhte Cholesterinwerte
- Arteriosklerose
- Bluthochdruck
- Fettstoffwechselstörungen
Welche Auswirkungen hat Zuckerkonsum auf die Haut?
Die Haut ist ein Spiegel des Körperinneren. Gesundheitliche Probleme sowie eine ungesunde Ernährung zeigen sich häufig auch im Hautbild. So ist es nicht verwunderlich, dass ein hoher Zuckerkonsum den Hautzustand verschlechtert.
Hautalterung
Zucker macht alt. Der verantwortliche Prozess dahinter ist die sogenannte Glykation oder auch Verzuckerung. Die Glykation zählt zu den Hauptursachen der vorzeitigen Hautalterung.
Bei der Glykation findet im wahrsten Sinne des Wortes eine Verzuckerung — “Karamellisierung” — der Gewebefasern statt. Das passiert, wenn dem Körper regelmäßig zu viel Zucker zugeführt wird. Die Zuckermoleküle reagieren mit den Protein- und Fettzellen und es kommt zu einer unkontrollierten Verschmelzung. Diese entstandenen Glykations-Endprodukte lagern sich mit der Zeit im Gewebe ein und führen dazu, dass die Bindegewebsfasern verkleben und verhärten. Davon sind vor allem Kollagen und Elastin betroffen, also jene Proteine, die für die Festigkeit und Elastizität der Haut sorgen. Mit der Zeit verliert die Haut zunehmend die Fähigkeit, Feuchtigkeit zu speichern. Das hat folgende Auswirkungen auf die Haut:
- Feuchtigkeitsverlust und Trockenheit
- Bildung von Falten und Furchen
- Vergrößerung der Poren durch fehlende Spannkraft
- dünner werdende Haut
- fahler Teint
Hautentzündungen
Zucker beschleunigt nicht nur die Hautalterung, sondern begünstigt außerdem entzündliche Prozesse im Körper.
Viele kennen das Problem: Kaum ist die halbe Tafel Schokolade im Mund verschwunden, scheinen die Pickel nur so zu sprießen. Aber auch ungesundes Essen, das hauptsächlich aus einfachen Kohlenhydraten besteht, kann Entzündungen auf der Haut hervorrufen. Ursache hierfür ist die glykämische Last. Lebensmittel, die viele Mono- und Disaccharide enthalten, haben einen höheren glykämischen Index. Dieser Wert gibt die Blutzuckerwirksamkeit von Kohlenhydraten an. Umso höher die glykämische Last, desto stärker ist der Anstieg des Blutzuckerspiegels. Der Konsum von solchen Lebensmitteln führt zu einem Anstieg von Entzündungsmarkern, der Hormonproduktion und bestimmter Wachstumsfaktoren. Diese steigern wiederum die Talgdrüsenaktivität. Das hat folgende Auswirkungen auf die Haut:
- fettige Haut, vor allem im Bereich der T‑Zone
- großporige Haut
- verstopfte Poren
- Mitesser, Pickel, Hautunreinheiten
- Akne
Wie kann der Zuckerkonsum reduziert werden? 4 einfache Tipps
Zugegeben: Die wenigsten von uns suchen beim Einkaufen die Zutatenliste nach verstecktem Zucker. Mit geschickten Werbebotschaften wird der Verbraucher außerdem oft in die Falle gelockt und auch vermeintlich zuckerreduzierte Lebensmittel treiben den täglichen Zuckerverbrauch schnell in die Höhe. Dennoch ist es wichtig, den Zuckerkonsum zu reduzieren, um gesundheitliche Beschwerden vorzubeugen.
1. Süßigkeiten aus dem Küchenschrank verbannen: Auch wenn es schwerfällt: Um den Zuckerkonsum zu verringern, sollten alle süßen Versuchungen verschwinden. Dazu zählen nicht nur Schokolade und Bonbons, sondern auch Müsliriegel, Eiscreme und herzhafte Snacks wie Chips. Sie stecken voller Einfach- und Zweifachzucker, die den Heißhunger schüren. Das bedeutet auch, dass beim nächsten Einkauf einen großen Bogen um das Süßigkeiten- und Snackregal gemacht wird.
2. Auf zuckerhaltige Getränke verzichten: Vielen ist es gar nicht bewusst, doch zuckerhaltige Getränke machen einen enormen Anteil beim Zuckerverbrauch aus. Dazu gehören sowohl Limonaden und Softdrinks, als auch Fruchtsäfte und Schorlen. Auch der Zucker im Kaffee oder Tee summiert sich im Laufe des Tages zu einer ungesunden Menge. Besser ist es, auf Wasser und ungesüßte Tees umzusteigen. Wer auf die Süße im Heißgetränk nicht verzichten möchte, kann Süßstoff verwenden.
3. Wenig Weißmehlprodukte: Weißmehlprodukte haben einen hohen glykämischen Index, der den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lässt. Anstelle von hellem Brot, hellen Nudeln und anderen Fertigprodukten, sollte besser auf Vollkornprodukte zurückgegriffen werden. Diese enthalten wertvolle Ballaststoffe, die länger sättigen und große Blutzuckerschwankungen verhindern.
4. Auf die Nährwerttabelle schauen: In vermeintlich gesunden Lebensmitteln steckt oftmals mehr Zucker, als man denkt. Dazu gehören z.B. Ketchup, Müsli, Fruchtjoghurt oder Smoothies. Aber auch Light-Produkte enthalten anstelle von fett häufig zusätzlichen Zucker als Geschmacksträger. Darum ist ein Blick auf die Nährwerttabelle sehr wichtig. Sie gibt Auskunft darüber, wie viel Zucker eine Portion tatsächlich enthält. So stellt man z.B. schnell fest, dass beim Verzehr von zwei Fruchtjoghurts die empfohlene Menge an Zucker für den Tag bereits erreicht ist.