Rückblick 2022: Es war ein Kampf, gesund zu bleiben

1. Lockerung der Covid-19-Beschränkungen

Das Nationale Komi­tee für über­trag­bare Krankheit­en (NCDC) hat Covid-19 im Okto­ber von ein­er gefährlichen über­trag­baren Krankheit” zu ein­er über­trag­baren Krankheit unter Überwachung” her­abgestuft, da das Land eine nor­male endemis­che Peri­ode anstrebt. Covid-19 wurde Ende Feb­ru­ar 2020 vom NCDC zu ein­er gefährlichen über­trag­baren Krankheit erk­lärt, was es den Gesund­heits­be­hör­den ermöglichte, bei der Eindäm­mung von Aus­brüchen schneller zu reagieren. Auf­grund der rück­läu­fi­gen Zahl der täglichen Infek­tio­nen und der großen Zahl der geimpften Per­so­n­en ergriff das Gesund­heitsmin­is­teri­um im Okto­ber jedoch die Chance, die Aus­bruch­skon­trollen zu min­imieren, da die Regierung ver­suchte, die Wirtschaft wieder anzukurbeln.

Später wur­den viele andere Präven­tiv­maß­nah­men abgeschafft, darunter die Notwendigkeit eines Impf­pass­es, um die Rei­sevor­bere­itun­gen zu erle­ichtern. Seit­dem ist die Zahl der Touris­ten gestiegen und hat in diesem Jahr schließlich über 11 Mil­lio­nen Besuch­er erre­icht. Die Touris­mus­branche wird von der Lockerung der Vorschriften zur Bekämp­fung von Covid-19 am meis­ten prof­i­tieren. In der derzeit­i­gen Erkäl­tungs­sai­son steigt die Zahl der Infek­tio­nen jedoch wieder an, ohne dass zusät­zliche Maß­nah­men zur Bekämp­fung der Krankheit ergrif­f­en werden.

Das Min­is­teri­um hält an sein­er Botschaft fest, dass Hän­de­waschen, das Tra­gen von Masken und soziale Dis­tanz zur Ver­mei­dung von Infek­tio­nen notwendig sind. Es emp­fiehlt außer­dem, dass ältere Men­schen die volle Dosis des Impf­stoffs und eine Auf­frischungs­do­sis erhal­ten, da sie zur Risiko­gruppe für schwere Symp­tome und Tod gehören. In diesem Jahr kon­nten erst­mals auch Kleinkinder im Alter von sechs Monat­en bis vier Jahren mit dem Covid-19-Impf­stoff geimpft wer­den, aber die Zahl der geimpften Kleinkinder liegt immer noch unter dem Zielwert.

2. Cannabis ruiniert

Das Nation­al Nar­cot­ic Board hat im Juni Cannabis von der Liste der Betäubungsmit­tel gestrichen. Mit dieser Entschei­dung unter­stützte die Behörde den Vorschlag des Gesund­heitsmin­is­teri­ums, die Pflanze für die medi­zinis­che Behand­lung zu fördern. Sie löste jedoch eine öffentliche Kon­tro­verse aus, als Fälle auf­taucht­en, in denen Jugendliche Cannabis in der Öffentlichkeit miss­braucht­en. Die Bangkok Met­ro­pol­i­tan Admin­is­tra­tion (BMA) und viele staatliche Ein­rich­tun­gen erk­lärten Schulen, Tem­pel und Regierungs­ge­bäude zu cannab­is­freien Zonen.

Gle­ichzeit­ig erließ das Min­is­teri­um Vorschriften, um das Rauchen von Cannabis an öffentlichen Orten zu ver­hin­dern. Der Verkauf an Per­so­n­en unter 20 Jahren, schwan­gere Frauen und stil­lende Müt­ter ist eben­so ver­boten wie der Online-Verkauf oder der Verkauf über Verkauf­sauto­mat­en. Das Min­is­teri­um für tra­di­tionelle und alter­na­tive thailändis­che Medi­zin hat vor kurzem Cannabis und Han­f­knospen in die Liste der kon­trol­lierten Kräuter aufgenom­men, so dass jede Ver­wen­dung oder jed­er Verkauf von Cannabis von der Behörde genehmigt wer­den muss.

Den­jeni­gen, die gegen die Vorschriften ver­stoßen, dro­ht eine Geld­strafe von bis zu 20.000 Baht, eine ein­jährige Gefäng­nis­strafe oder bei­des. Bis­lang hat die Polizei 14 Händler ver­haftet, die Cannabisknospen ohne Lizenz verkauft haben, darunter sechs Händler in der Khao San Road, sechs weit­ere in der Gegend von Thong Lor und zwei in der Sukhumvit Soi 11. Die Ver­ab­schiedung des umstrit­te­nen Cannabis- und Han­fge­set­zes, das als einziges Gesetz das Rauchen von Cannabis in öffentlichen Räu­men ver­bi­etet, ohne dass eine öffentliche Beschw­erde erforder­lich ist, ste­ht jedoch noch aus.

Viele Parteien wollen die Cannabispflanze wieder auf die Liste der Betäubungsmit­tel set­zen. Das Gesetz hat die zweite Lesung im Par­la­ment erre­icht, und die Bhum­jaithai-Partei, die das Gesetz einge­bracht hat, geht davon aus, dass das Par­la­ment das Gesetz im näch­sten Jahr ver­ab­schieden wird.

3. Affen­pock­en-Schreck

Das Min­is­teri­um für Seuchenkon­trolle (DDC) hat im Juli den ersten Fall von Affen­pock­en bei einem Patien­ten in Phuket bestätigt. Es spielte jedoch die Befürch­tun­gen der Öffentlichkeit herunter, dass sich die Krankheit wie Covid-19 schnell aus­bre­it­en kön­nte. Trotz der gerin­gen Aus­bruch­srate im Lande warnte die Behörde, dass sex­uelle Hand­lun­gen zwis­chen Män­nern wahrschein­lich zu Infek­tio­nen führen. Seit dem ersten Aus­bruch der Krankheit im Juli wur­den im Land weniger als 20 bestätigte Fälle fest­gestellt. Das DDC erk­lärte die Affen­pock­en zu ein­er über­trag­baren Krankheit, die überwacht wird, aber noch nicht als ern­sthafte” über­trag­bare Krankheit gilt, da sie nicht vir­u­lent oder hoch ansteck­end ist.

Das Gesund­heitssys­tem sei inzwis­chen in der Lage, mit der Krankheit infizierte Patien­ten zu behan­deln, hieß es. Sie forderte alle Kliniken und Kranken­häuser auf, alle Ver­dachts­fälle an die Behörde zu melden. Sie riet den medi­zinis­chen Ein­rich­tun­gen, bei solchen Patien­ten Blut­proben zu nehmen und die Patien­ten im Kranken­haus zu behal­ten, bis sie ein bestätigtes Ergeb­nis erhal­ten. Das Min­is­teri­um für medi­zinis­che Wis­senschaften erk­lärte, es sei bere­it, bei Bedarf einen Impf­stoff herzustellen, da es viele Pock­en­impf­stoffe auf Lager habe.

4. Haushaltsstre­it­igkeit­en belas­ten den Sektor

Das Min­is­teri­um für öffentliche Gesund­heit und das Nationale Amt für Gesund­heitssicher­heit (NHSO) strit­ten über das Jahres­bud­get für medi­zinis­che Behand­lun­gen. Gesund­heitsmin­is­ter Anutin Charn­vi­rakul betonte, er habe nicht die Absicht, das Jahres­bud­get zu ver­schieben. Er sagte jedoch, dass die rechtlichen Ausle­gun­gen zur Unter­stützung von Gesund­heits­förderungs­maß­nah­men für Per­so­n­en, die im Besitz der uni­versellen Gesund­heit­skarte sind, unklar seien. Die NHSO betonte, dass der Gesund­heitsmin­is­ter die volle Befug­nis habe, das Doku­ment zu unterze­ich­nen. Es sagte, dass ein zusät­zlich­es Bud­get für die Gesund­heits­förderung auf Per­so­n­en aus­gedehnt wer­den würde, die andere Priv­i­legien als das all­ge­meine Gesund­heitssys­tem haben, wie z.B. Priv­i­legien im Rah­men des staatlichen Renten­sys­tems oder eines Sozialhilfeprogramms.

Das Bud­get für die Gesund­heits­förderung, dessen Unter­schrift der Min­is­ter ver­weigerte, bein­hal­tet einen kosten­losen Ser­vice für die Unter­suchung nicht über­trag­bar­er Krankheit­en. Die NHSO argu­men­tiert, dass Vor­beu­gung bess­er ist als Heilung, und hat daher viele Pro­gramme zur Vor­beu­gung solch­er Krankheit­en entwick­elt. Herr Anutin ver­trat jedoch einen anderen Stand­punkt: Das Bud­get zur Förderung der Gesund­heits­für­sorge sollte nur den Inhab­ern der uni­versellen Gesund­heit­skarte zugewiesen wer­den, da die Inhab­er ander­er Gesund­heits­für­sorgepriv­i­legien über andere Kranken­ver­sicherungssys­teme Zugang zu den von ihnen benötigten Behand­lun­gen erhal­ten könnten.

Das Min­is­teri­um beschloss, das reg­uläre Bud­get für medi­zinis­che Behand­lun­gen im Rah­men des uni­versellen Gesund­heitssys­tems zu genehmi­gen und den umstrit­te­nen Vorschlag zurück­zustellen. Anutin sagte, er werde das Doku­ment unterze­ich­nen, wenn das Kabi­nett der NHSO zustimmt.

5. Per­son­al­ver­set­zun­gen lösen Proteste aus

Mitar­beit­er des Min­is­teri­ums für öffentliche Gesund­heit protestierten gegen die Verzögerun­gen bei der Entschei­dung des Min­is­teri­ums, sie in staatliche Ämter zu ver­set­zen. Das Min­is­teri­um hat­te sich zuvor verpflichtet, die Mitar­beit­er, deren Arbeit mit der Bekämp­fung der Covid-19-Krankheit zusam­men­hängt, als Beloh­nung für ihre Bemühun­gen zu ver­set­zen. Min­destens 30.000 Mitar­beit­er des Gesund­heitswe­sens wur­den bere­its ver­set­zt, und mehr als 20.000 warten darauf, dass sie an die Rei­he kommen.

Das Min­is­teri­um erk­lärte, die Genehmi­gung werde vom Amt der Kom­mis­sion für den öffentlichen Dienst erteilt, was nicht in sein­er Hand liege. Viele medi­zinis­che Mitar­beit­er forderten eine Erk­lärung für die Verzögerung. In der Zwis­chen­zeit stieß das Min­is­teri­um auf neue Prob­leme bei der lan­desweit­en Über­tra­gung von Kranken­häusern zur Gesund­heits­förderung in Tam­bon und kom­mu­nalen Gesund­heit­szen­tren auf die lokalen Ver­wal­tung­sor­gan­i­sa­tio­nen des Innen­min­is­teri­ums. Diese Poli­tik stützt sich auf Kabi­netts­beschlüsse vom 25. März und 26. Juli dieses Jahres. Jede Über­tra­gung muss jedoch auf frei­williger Basis erfolgen.

Derzeit haben 3.264 von 9.775 kom­mu­nalen Kranken­häusern ihre Absicht bekun­det, aus dem Min­is­teri­um auszutreten, was 33,39 % entspricht. Viele ziehen es jedoch vor, beim Min­is­teri­um zu bleiben, da sie der Mei­n­ung sind, dass ihre Arbeit­splätze sicher­er sind. Im Rah­men des Dekonzen­tra­tionsvorschlags wer­den alle Bud­gets für die Ver­wal­tung und den Betrieb lokaler kom­mu­naler Gesund­heit­szen­tren von lokalen Organ­i­sa­tio­nen zugewiesen.

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