Thailands verrückte Cannabisgesetze können schwer zu durchschauen sein. Deshalb hat das Gesundheitsministerium einen Leitfaden mit dem Titel “10 Dinge, die Touristen über Cannabis in Thailand wissen müssen” herausgegeben, um angehenden Cannabistouristen zu helfen, sich aus Schwierigkeiten herauszuhalten.
Seit die Marihuanapflanze (“Gancha” in der thailändischen Sprache) am 9. Juni dieses Jahres von der thailändischen Liste der Betäubungsmittel der Kategorie 5 gestrichen wurde, ist Thailand zum “Amsterdam Asiens” geworden, und überall im Königreich tauchen Cannabisabgabestellen und ‑geschäfte auf.
Der thailändische Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul erklärte, die Entkriminalisierung von Cannabis diene ausschließlich der medizinischen Verwendung und der Schaffung wirtschaftlicher Möglichkeiten für die thailändische Bevölkerung.
Diese leere Behauptung wurde nicht mit Rechtsvorschriften untermauert, die den Freizeitkonsum von Cannabis verhindern würden, der, was niemanden überrascht, in die Höhe geschnellt ist.
Cannabis ist ein “kontrolliertes Kraut”, was bedeutet, dass es nicht an Personen unter 20 Jahren verkauft werden darf, nicht an schwangere oder stillende Frauen und nicht über Verkaufsautomaten oder über Online-Kanäle.
Aus Cannabis hergestellte Extrakte dürfen keinen höheren THC-Gehalt als 0,2 % aufweisen, wie z. B. Öle oder Lebensmittel.
Der vielleicht wichtigste Tipp, den Touristen wissen müssen, ist Nr. 8 — das Rauchen von Cannabis an öffentlichen Orten ist illegal und wird mit Gefängnis bestraft.
10 Dinge, die Touristen über Cannabis in Thailand wissen müssen
1. Das Mitführen von Samen oder Teilen der Cannabispflanze von und nach Thailand für den persönlichen Gebrauch ist nicht erlaubt
Importiertes Cannabis gilt immer noch als Betäubungsmittel. Die Einfuhr von Samen erfordert eine Genehmigung des Landwirtschaftsministeriums.
2. Der Anbau von Cannabis ist legal, allerdings ist eine Registrierung in der App “Plook Ganja” der Lebensmittel- und Drogenbehörde erforderlich.
Dies ist für Touristen nicht so relevant, da für die Registrierung eine thailändische ID-Nummer erforderlich ist.
3. Die Verwendung von Cannabisblütenknospen für die Forschung, den Export und die Verarbeitung zu kommerziellen Zwecken erfordert eine Genehmigung.
Cannabisblüten sind ein “kontrolliertes Kraut”, so dass ihre Verwendung zu Geschäfts- und Forschungszwecken eine Genehmigung der Abteilung für traditionelle und alternative thailändische Medizin erfordert.
4. Personen unter 20 Jahren, Schwangere und stillende Frauen dürfen Cannabis nur unter Aufsicht von medizinischem Fachpersonal konsumieren.
Bestimmte Gruppen dürfen Cannabis nicht eigenständig konsumieren, um die Risiken zu minimieren.
5. Der Besitz von Extrakten mit einem THC-Gehalt von mehr als 0,2 % und synthetischem THC ist genehmigungspflichtig.
Cannabisblüten mit hohem THC-Gehalt sind legal. Wird jedoch aus der Blüte ein Extrakt hergestellt, das mehr als 0,2 % THC enthält, so gilt es weiterhin als Betäubungsmittel der Kategorie 5. Synthetisches THC wird als Kategorie 1 eingestuft.
6. Cannabishaltige Speisen sind in zugelassenen Restaurants erhältlich.
Nach dem Lebensmittelgesetz dürfen Cannabisblüten nicht in Lebensmitteln oder anderen Lebensmitteln verwendet werden, aber andere Teile können verwendet werden.
Restaurants sind verpflichtet, ihre Kunden vor dem Verzehr eines Gerichts, das Kunden enthält, darüber zu informieren.
7. Zugelassene Cannabis-Gesundheitsprodukte sind über bestimmte Kanäle zugänglich
Kosmetische Produkte, Lebensmittel (nicht für Säuglinge) und pflanzliche Produkte dürfen Cannabis enthalten (alle Teile der Pflanze außer der Blüte). Für den Kauf von pflanzlichen Arzneimitteln, die Cannabisextrakt enthalten, ist eine ärztliche Verschreibung erforderlich. Traditionelle Cannabispräparate sind in staatlichen Krankenhäusern, Privatkliniken und Apotheken erhältlich.
8. Das Rauchen von Cannabis an öffentlichen Orten, einschließlich Schulen und Einkaufszentren, ist illegal.
Das Rauchen von Cannabis zu Freizeitzwecken in der Öffentlichkeit wird mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Monaten, einer Geldstrafe von bis zu 25.000 Baht oder beidem bestraft.
9. Vermeiden Sie es, nach dem Konsum von Cannabis Auto zu fahren
Cannabis kann das Urteilsvermögen, die motorische Koordination und die Reaktionszeit beeinträchtigen. Führen Sie kein Fahrzeug, nachdem Sie Cannabis konsumiert haben, da dies zu einem Unfall führen kann.
10. Wer ernsthafte unerwünschte Folgen des Cannabiskonsums hat, sollte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen
Gängige Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Durst, Schläfrigkeit und Schwindelgefühl können zu Hause durch Trinken von Wasser und Ruhe behoben werden.
Touristen in Thailand, die ernsthafte Nebenwirkungen von Cannabis wie Herzinfarkt, unregelmäßiger Herzschlag, Brustbeschwerden, Ohnmacht oder schweres Erbrechen erfahren, sollten dringend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.