Thailands Elite Visum zielt darauf ab, einen wohlhabenden Touristen neu zu definieren

Thailands Elite Visum zielt darauf ab, einen wohlhabenden Touristen neu zu definieren

Für das thailändis­che Elite-Visum ste­hen große Verän­derun­gen an. Nach sorgfältiger Prü­fung mit den Beteiligten” wer­den alle Pro­gramme eingestellt und ab Okto­ber dieses Jahres durch völ­lig neue Optio­nen erset­zt. Diejeni­gen, die sich nach den derzeit­i­gen Regeln qual­i­fizieren wollen, müssen ihre Anträge bis zum 15. Sep­tem­ber ein­re­ichen, während diejeni­gen, die bere­its über ein 5‑Jahres-Elite-Visum ver­fü­gen, bis zum 15. August die Möglichkeit haben, es auf bis zu 20 Jahre zu ver­längern, wie es bish­er vorge­se­hen war.

Die Thai­land Priv­i­lege Card Com­pa­ny, bei der Elite ange­siedelt ist, hat die kün­fti­gen Kri­te­rien noch nicht veröf­fentlicht, aber es gibt bere­its deut­liche Hin­weise darauf. Erstens wer­den die Preise erhe­blich steigen, vielle­icht auf 900.000 Baht für fünf Jahre (statt der derzeit­i­gen 600.000) und fünf Mil­lio­nen Baht für 20 Jahre (statt ein­er Mil­lion plus). Im Gegen­zug wer­den die Mit­glieder wahrschein­lich Priv­i­legien erhal­ten, die denen von Flug­meilen ähneln — je mehr man aus­gibt und je häu­figer man Thai­land besucht, desto glück­lich­er wird man mit den Vergün­s­ti­gun­gen sein. Diejeni­gen mit den el cheapo” Fün­f­jahres-Elite-Visa wer­den wahrschein­lich nicht begeis­tert sein.

Thai­land muss jedoch auf­passen, dass es sich nicht selb­st aus dem weltweit­en Expat-Markt ver­drängt. Das Land bietet bere­its ein konkur­ri­eren­des Visum an, das zehn­jährige Long Term Res­i­dence, das vom Board of Invest­ment ver­wal­tet wird und bish­er kein durch­schla­gen­der Erfolg war, da prak­tisch keine konkreten Dat­en veröf­fentlicht wur­den. Gold­ene Visa, wie auch immer sie definiert sind, benöti­gen viele Vergün­s­ti­gun­gen, um inter­na­tion­al konkur­ren­zfähig zu sein, und kein thailändis­ch­er Vorschlag bietet derzeit eine Aufen­thalts­genehmi­gung oder einen zweit­en Reisep­a­ss, im Gegen­satz zu den indone­sis­chen und kam­bod­sch­a­nis­chen Pen­dants. Sicher­lich wer­den Boni wie schnelle Flughafen­di­en­ste, die Befreiung vom 90-Tage-Bericht und Ermäßi­gun­gen in Freizeit­ein­rich­tun­gen nicht aus­re­ichen, wenn die Anmeldege­bühren für die Elite stark ansteigen.

Der eigentliche Punkt bei den Elite-Visa ist, dass das, was 2003 bei der Ein­führung als reich­er Aus­län­der” galt, sich stark von den heuti­gen Vorstel­lun­gen unter­schei­det. Vor 20 Jahren betrug die Pauschal­ge­bühr 500.000 Baht, und den Antrag­stellern wurde gesagt, sie seien tat­säch­lich etwas Beson­deres. Die Zahl der Abon­nen­ten blieb in der Größenord­nung von zwei- oder dre­itausend, bis die Covid-Pan­demie der inter­na­tionalen Gemein­schaft, ins­beson­dere den Chi­ne­sen, die Vorteile der ein­fachen Mobil­ität zwis­chen den Län­dern vor Augen führte. Heute gibt es rund 30 000 Elite-Mit­glieder aller Klassen, von denen mehr als ein Drit­tel chi­ne­sis­che Staat­sange­hörige sind. Die Umbe­nen­nung von Elite ist zweifel­los eher mit Chi­na und Asien als mit Europa oder den USA verbunden.

Viele in den sozialen Medi­en glauben, dass die bevorste­hende Umbe­nen­nung von Elite ein Bluff und nicht mehr als ein Ver­such ist, die Zahl der Neuan­mel­dun­gen vor dem Stich­tag 15. Sep­tem­ber zu erhöhen. Dieses Szenario ist unwahrschein­lich. Das gesamte thailändis­che Ein­wan­derungssys­tem ste­ht ein­deutig auf dem Prüf­s­tand. Der stel­lvertre­tende Polize­ichef sagte kür­zlich voraus, dass die jährlichen, leicht zu beantra­gen­den Ruh­e­s­tandsvisa — entwed­er mit beschei­de­nen 800.000 Baht in bar auf der Bank oder mit Hil­fe von Agen­ten — bald zum Erliegen kom­men wer­den. Unab­hängig davon ist es für diejeni­gen, die eine zweifel­hafte Vorgeschichte in ihrer Vis­ageschichte haben — zum Beispiel abwe­sende Stu­den­ten oder frei­willige Arbeitsvisa — schwierig, Ver­längerun­gen zu erhal­ten oder auf alter­na­tive Genehmi­gun­gen, ein­schließlich Elite, zu wechseln.

Eine weit­ere Unwäg­barkeit bet­rifft die umfassende Kranken­ver­sicherung. Derzeit ist für das Elite-Visum (im Gegen­satz zum Langzeitaufen­thalt oder der Nichtein­wan­derung in den Ruh­e­s­tand) kein Ver­sicherungss­chutz erforder­lich. Auch die von der Ein­wan­derungs­be­hörde gewährte jährliche Ver­längerung des Aufen­thalts auf der Grund­lage des O”-Ruhestands ist nicht erforder­lich. Kam­bod­scha hat bere­its die Ein­set­zung ein­er Arbeits­gruppe der Regierung angekündigt, die eine oblig­a­torische Kranken­ver­sicherung für alle Aus­län­der, die länger als 30 Tage im Land bleiben, prüfen soll. Es stimmt zwar, dass die thailändis­che Visas­truk­tur für Mil­lio­nen von Aus­län­dern viel kom­plex­er und sicher­lich leichter zu umge­hen ist, aber Expats, die sich von nun an für Thai­land entschei­den, müssen sich auf eine große Verän­derung ein­stellen. So unwillkom­men die Aus­sicht auch sein mag.

Artikel teilen

Artikel teilen

Kommentare

Emil | 26.08.2023

Nun wenn sie wollen, dass eine Abwanderung in umliegende Länder stattfindet können sie die Anforderungen anheben! Kambodscha und Vietnam sind auf dem besten Weg eine Alternative zu werden!


Siegfried | 09.08.2023

"bescheidene 800000 Bath" also ich kenne nicht sehr viele Thais die über bescheidene 800000 Bath jährlich verfügen


Otto Normahl | 09.08.2023

Mehr Geld verlangen, das können die Thais, aber etwas verändern, da hakt es gewaltig. Wie war das mit dem Kanal am Isthmus von Kra?


Hinterlassen Sie einen Kommentar.

Weitere Artikel

Pokiphoto Unterschiede zwischen Nordthailand und Südthailand

Thai­land bietet seinen Besuch­ern eine vielfältige und einzi­gar­tige Erfahrung. Von der Land­schaft über das Essen bis hin zu Sprache und Kul­tur kann sich alles drama­tisch verän­dern, je nach­dem, welchen T ...

mehr lesen
Grosse aenderungen fuer thailands elite visum Große Änderungen für Thailands Elite-Visum

Das thailändis­che Elite-Visum, das Mehrfachein­reisen für Aufen­thalte zwis­chen fünf und 20 Jahren ermöglicht, wird am 1. Okto­ber 2023 seine derzeit­i­gen Pakete voll­ständig erset­zen. Die 2003 vom damalig ...

mehr lesen