Die Brücke des Todes in Kanchanaburi

Kan­chanaburi — Die Brücke des Todes” ist ein gebräuch­lich­er Name für die Brücke über den Fluss Kwai, die während des Zweit­en Weltkriegs von Kriegs­ge­fan­genen gebaut wurde.

Sie befind­et sich in der Stadt Kan­chanaburi in Thai­land.

Nach­dem das Japanis­che Kaiser­re­ich im Zweit­en Weltkrieg 1942 auch Thai­land beset­zt hat­te, arrang­ierte die thailändis­che Regierung sich mit den Besatzern und trat auf japanis­ch­er Seite in den Krieg ein.

Die japanis­che Gen­er­al­ität strebte eine Verbindung der Eisen­bahn Thai­lands mit der in Bur­ma an, um den lan­gen und damit riskan­ten Trans­port über See um die Malai­is­che Hal­binsel, durch die Straße von Malak­ka und um Sin­ga­pur herum zu vermeiden. 

Sie wollte damit strate­gisch den Angriff auf Britisch-Indi­en vorbereiten.

Da die Japan­er im unmit­tel­baren Umfeld ihrer Kapit­u­la­tion zahlre­iche Unter­la­gen ver­nichteten, auch solche über den Bau der Bahn­strecke und der Brücke, sind viele his­torische Details zu den Bauak­tiv­itäten an der Thai­land-Bur­ma-Eisen­bahn lei­der ungeklärt.

Die japanis­chen Stre­itkräfte nutzten britis­che, aus­tralis­che, nieder­ländis­che und amerikanis­che Kriegs­ge­fan­gene sowie asi­atis­che Zwangsar­beit­er, um die Eisen­bahn­lin­ie zwis­chen Thai­land und Bur­ma zu bauen.

Die Arbeits­be­din­gun­gen waren extrem hart und die Behand­lung der Arbeit­er war grausam, was dazu führte, dass viele starben.

Daher erhielt die Brücke den Beina­men Brücke des Todes”.

Die gesamte Eisen­bahn­strecke wird oft als Tode­seisen­bahn” beze­ich­net.

Die genaue Anzahl der Todes­opfer bei der Errich­tung der Eisen­bahn­lin­ie zwis­chen Bur­ma und Thai­land ist umstrit­ten und vari­iert je nach Quelle.

Es wird jedoch all­ge­mein angenom­men, dass min­destens 112.000 Arbeit­skräfte und alli­ierte Kriegs­ge­fan­gene starben.

Die Arbeits­be­din­gun­gen waren extrem hart, mit extremen Tem­per­a­turen, schlechter Ernährung, begren­zter medi­zinis­ch­er Ver­sorgung und bru­tal­en Behand­lun­gen durch die japanis­chen Wächter.

Viele der Arbeit­er star­ben an Malar­ia, während andere durch Erschöp­fung, Unter­ernährung oder Unfälle ums Leben kamen.

Die Brücke des Todes” war nur ein Teil dieses umfan­gre­ichen Pro­jek­ts, aber sie ist ein dauer­haftes Sym­bol für die Tragödie und den men­schlichen Kosten der Errich­tung der Eisen­bahn geworden.

Nach dem Ende des Zweit­en Weltkriegs wur­den zahlre­iche Kriegsver­brecher­prozesse gegen Mit­glieder der Achsen­mächte durchge­führt, darunter auch gegen Japaner.

Die bekan­ntesten dieser Prozesse sind die Tokiot­er Prozesse (19461948), bei denen hochrangige japanis­che Beamte und Mil­itär­führer wegen Ver­brechen gegen den Frieden, Kriegsver­brechen und Ver­brechen gegen die Men­schlichkeit angeklagt und verurteilt wurden.

In Bezug auf spez­i­fis­che Maß­nah­men Thai­lands gegen Japan: Nach dem Krieg war Thai­land in ein­er schwieri­gen Posi­tion, da es mit den Japan­ern zusam­mengear­beit­et hat­te, obwohl es unter Druck stand.

Nach dem Krieg über­gab Thai­land etwa 5.600 japanis­che Kriegs­ge­fan­gene den Alliierten.

Einige von ihnen wur­den wahrschein­lich wegen ihrer Rolle beim Bau der Tode­seisen­bahn und anderen Kriegsver­brechen vor Gericht gestellt.

Die Geschichte der Brücke wurde in dem Film Die Brücke am Kwai” (7 Oskars) von 1957 dargestellt, obwohl der Film in vie­len Aspek­ten his­torisch nicht kor­rekt ist.

Trail­er: https://​www​.youtube​.de/​w​a​t​c​h​?​v​=​j​H​D​o​x​b​OIugQ


Heute ist die Brücke ein wichtiger Ort der Erin­nerung und des Gedenkens, der uns an die harten Bedin­gun­gen und das Leid der­er erin­nert, die gezwun­gen wur­den, sie zu bauen.

Allerd­ings gab es nie eine spez­i­fis­che Entschädi­gung von Japan an Thai­land für die Ereignisse im Zusam­men­hang mit der Todeseisenbahn.

Bis heute sind die Beziehun­gen zwis­chen Japan und Thai­land all­ge­mein fre­undlich und es gibt umfan­gre­iche wirtschaftliche und kul­turelle Verbindun­gen zwis­chen den bei­den Ländern.

Es ist auch wichtig zu beacht­en, dass das mod­erne Japan und Thai­land sich stark von den Län­dern unter­schei­den, die sie während des Zweit­en Weltkriegs waren, und bei­de Län­der haben sich bemüht, die Ereignisse dieser Zeit aufzuarbeiten 🙏

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