
Ob Kleidung oder Elektronik: Second Hand Produkte bzw. generalüberholte Geräte werden zunehmend öfter auch online eingekauft. Manchen Prognosen zufolge soll der weltweite Online-Second-Hand-Markt in den kommenden drei Jahren ein Volumen von 400 Milliarden US-Dollar erreichen. Diese Entwicklung ist zum einen positiv zu bewerten, nicht zuletzt in Bezug auf die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz.
Andererseits birgt der Online-Kauf von Second-Hand-Artikeln auch seine Risiken für preisbewusste Verbraucher und Sparfüchse. Was also sollte man in diesem Zusammenhang berücksichtigen und worauf sollte man beim Gebrauchtkauf im Internet achten?
Vorsicht vor leeren Versprechungen und Plagiaten!
Es gibt eine ganze Reihe von Plattformen, Marktplätzen und Portalen, bei denen Verbraucher gebrauchte Elektronik oder Mode kaufen können. Während viele Verkäufer seriöse Angebote machen, nutzen andere arglose Käufer mit unterschiedlichen Taktiken aus. So kommt es beispielsweise vor, dass die Vorfreude auf ein besonders günstig erworbenes, hochwertiges Elektrogerät durch den Anblick zweier Ziegelsteine nach dem Auspacken jäh enttäuscht wird – wenn überhaupt eine Lieferung eintrifft.
In vielen Fällen werden zudem Plagiate angeboten, die nicht unbedingt auf den ersten oder zweiten Blick, in jedem Fall aber von Experten schnell vom Original unterschieden werden können. Oft ist es bereits hilfreich, den gesunden Menschenverstand einzuschalten und besonders günstige Preise eher mit Vorsicht zu genießen.
Wie kann man sich schützen?
Um Betrügern nicht auf den Leim zu gehen, sollte man nicht nur auf einen realistischen Preis achten, sondern auch andere Punkte überprüfen, bevor man sich für den Kauf entscheidet. Einen Anhaltspunkt bietet beispielsweise auch das Verkäuferprofil des jeweiligen Anbieters. Dieses sollte neben detailliertem Feedback verifizierter Käufer auch über eine klare Historie verfügen. Zudem lohnt es sich, auf die Produktbilder zu achten. Dabei sollte man berücksichtigen, dass die Qualität der Fotos nicht automatisch ein Anhaltspunkt ist, der auf ein betrügerisches Angebot hinweist, da viele private Verkäufer keine professionellen Fotografen sind. Skeptisch werden sollte man aber dann, wenn kein Foto von dem angebotenen Produkt selbst, sondern ein Bild aus Stock-Bibliotheken oder gar originale Produktbilder oder Werbebilder vom jeweiligen Hersteller. Insgesamt sind folgende Punkte Grund zur Vorsicht:
- keine authentischen Bilder
- unseriöse oder fehlende Profilbilder im Verkäuferprofil
- schlechte Bewertungen
- zu viele positive Bewertungen
- fehlende Angebotshistorie
- unrealistisch niedrige Preise
Vorsicht bei Mobile-Shopping in öffentlichen WLAN-Netzen!
Im digitalen Zeitalter wird auch das sogenannte mobile Shopping, das Onlineshopping vom Smartphone, aus immer beliebter – rund 55 Prozent der weltweiten Online-Umsätze werden bereits von einem mobilen Endgerät getätigt. Beim Kauf von gebrauchten Artikeln im Netz sollte berücksichtigt werden, dass insbesondere dann, wenn ein öffentliches WLAN genutzt wird, durchaus eine Gefahr besteht, dass Kriminelle persönliche Informationen und Zahlungsdaten abgreifen.
Daher ist es empfehlenswert, in solchen Fällen eine verschlüsselte Verbindung via VPN zu nutzen. Genau wie man ein VPN für Windows oder macOS-Rechner nutzen kann, lässt sich ein entsprechender Client auch auf iPhones oder Android-Geräten installieren. So lässt sich nicht nur günstig shoppen, sondern vor allem sicher.
Fazit
Vorsicht ist besser als Nachsicht: Das gilt vor allem auch beim Online-Kauf. Damit ein vermeintliches Second-Hand-Schnäppchen sich aber auch tatsächlich als ein solches entpuppt, ist es wichtig zu wissen, welche Risiken ein solcher Kauf im Zweifel bergen kann. Mit dem Wissen im Hinterkopf und einem angeschalteten, gesunden Menschenverstand beim Shoppen steht einem Gebrauchtkauf auf entsprechenden Plattformen und Marktplätzen aber nichts entgegen.