Rückblick auf Thailand: So oft trafen Erdbeben das Land seit 2000!

Rückblick auf Thailand: So oft trafen Erdbeben das Land seit 2000!

Hier ist eine detail­lierte Über­sicht über Erd­beben in Thai­land, basierend auf ver­füg­baren Infor­ma­tio­nen bis zum heuti­gen Datum, dem 28. März 2025. Ich werde die all­ge­meine seis­mis­che Sit­u­a­tion, his­torische Dat­en, aktuelle Ereignisse und rel­e­vante Sta­tis­tiken zusammenfassen.

Ein Beitrag von Fred­erik Baumann

All­ge­meine seis­mis­che Sit­u­a­tion in Thailand

Thai­land liegt geol­o­gisch gese­hen nicht direkt auf ein­er der weltweit bedeu­tend­sten tek­tonis­chen Plat­ten­gren­zen, wie etwa dem Paz­i­fis­chen Feuer­ring. Den­noch ist das Land nicht voll­ständig frei von seis­mis­ch­er Aktiv­ität. Es wird als Gebi­et mit einem Erd­beben­risiko von ger­ing bis mod­er­at eingestuft. Die Haup­tur­sachen für Erd­beben in Thai­land sind:

Nähe zu aktiv­en Ver­w­er­fun­gen: Ins­beson­dere im Nor­den und West­en Thai­lands gibt es kleinere Ver­w­er­fungszo­nen, wie die Mae-Chan-Ver­w­er­fung oder die Three-Pago­das-Ver­w­er­fung, die gele­gentlich Beben aus­lösen können.

Ein­fluss benach­barter Regio­nen: Stärkere Erd­beben in Nach­bar­län­dern wie Myan­mar, Laos oder im Andaman­is­chen Meer (z. B. ent­lang der Andama­nen-Niko­baren-Ver­w­er­fung) kön­nen Erschüt­terun­gen bis nach Thai­land verursachen.

Geol­o­gis­che Struk­tur: Der Unter­grund in Teilen Thai­lands, ins­beson­dere in Bangkok, beste­ht aus weichem Boden, der Erschüt­terun­gen ver­stärken kann, selb­st wenn das Epizen­trum weit ent­fer­nt liegt.

Thai­land erlebt sel­ten starke lokale Erd­beben, ist aber gele­gentlich von den Auswirkun­gen größer­er Beben in der Region betrof­fen. His­torisch gese­hen gab es keine katas­trophalen Ereignisse mit Tausenden von Toten, wie sie etwa in Indone­sien oder Japan vorkommen.

His­torische Erd­beben in Thailand

Thai­land hat in der Ver­gan­gen­heit einige bedeu­tende Erd­beben erlebt, ins­beson­dere in den let­zten Jahrzehn­ten. Hier sind die wichtig­sten Ereignisse seit 2000:

24. März 2011 — Erd­beben bei Tachilek (Myan­mar)

Stärke: 6,9 — Epizen­trum: 27 km nord­nord­west­lich von Tachilek, Myan­mar, nahe der thailändis­chen Gren­ze — Tiefe: 10 km

Auswirkun­gen in Thai­land: Erschüt­terun­gen waren im Nor­den Thai­lands, ins­beson­dere in Chi­ang Rai und Chi­ang Mai, deut­lich spür­bar. Es gab Berichte über leichte Schä­den an Gebäu­den, und eine Per­son starb in Thai­land durch her­ab­fal­l­ende Trümmer.

5. Mai 2014 — Erd­beben bei Mae Lao (Thai­land)

Stärke: 6,0 — Epizen­trum: 9 km südlich von Mae Lao, 27 km süd­west­lich von Chi­ang Rai — Tiefe: 7,4 km

Auswirkun­gen: Das stärk­ste lokal verze­ich­nete Erd­beben in Thai­land seit Jahrzehn­ten. Eine 83-jährige Frau starb in Chi­ang Rai durch den Ein­sturz ihres Haus­es, 25 Per­so­n­en wur­den ver­let­zt. Schä­den betrafen Gebäude (z. B. den Tem­pel Wat Rongkhun) und Straßen. Nach­beben wur­den erwartet und trat­en auf.

21. Novem­ber 2019 — Erd­beben in Laos

Stärke: 6,0 — Epizen­trum: 49 km nord­west­lich von Sayaboury, Laos — Tiefe: 10 km

Auswirkun­gen in Thai­land: Spür­bar in Nordthai­land (Chi­ang Mai, Chi­ang Rai) und sog­ar in Hochhäusern in Bangkok. Keine größeren Schä­den oder Opfer in Thailand.

Seit 2000 gab es in oder nahe Thai­land min­destens vier Erd­beben der Stärke 6 oder höher, was auf eine Häu­figkeit von etwa einem solchen Ereig­nis alle 5 bis 10 Jahre hin­weist. Beben dieser Stärke sind sel­ten, aber nicht ausgeschlossen.

Aktuelle Erd­beben (Stand 28. März 2025)

Heute, am 28. März 2025, ereignete sich ein schw­eres Erd­beben, das Thai­land und die Region stark betraf. Hier die Details:

Stärke: Zwis­chen 7,4 (GFZ Pots­dam) und 7,7 (USGS) gemessen, thailändis­che Behör­den berichteten sog­ar von 8,2.

Epizen­trum: In Myan­mar, etwa 50 km östlich von Mony­wa oder 17 km vor Man­dalay (je nach Quelle).

Tiefe: 10 – 20 km (flach, was die Auswirkun­gen verstärkt).

Zeit­punkt: Gegen 12:50 Uhr Ort­szeit (ca. 13:50 Uhr thailändis­che Zeit).

Nach­beben: Ein zweites Beben der Stärke 6,4 fol­gte etwa 12 Minuten später.

Auswirkun­gen in Thailand

Bangkok:

Ein im Bau befind­lich­es Hochhaus im Stadt­teil Silom stürzte ein, wobei Dutzende Arbeit­er (bis zu 43 nach eini­gen Bericht­en) ver­schüt­tet wur­den. Ret­tungsak­tio­nen laufen.

Minuten­lange Erschüt­terun­gen führten zu Panik, Tausende ver­ließen Gebäude, Hochhäuser wur­den evakuiert. Wass­er schwappte aus Pools, Alarm­sire­nen heulten.

Regierungschefin Pae­tong­tarn Shi­nawa­tra rief eine Krisen­sitzung ein. Es gibt wider­sprüch­liche Angaben über einen Not­stand in Bangkok — einige Quellen bestäti­gen ihn, andere dementieren.

Nordthai­land: Noch unklare Berichte über Schä­den, aber die Nähe zu Myan­mar lässt stärkere Auswirkun­gen vermuten.

Andere Regio­nen: Erschüt­terun­gen waren bis in den Süden (z. B. Phuket) und Osten spürbar.

Regionale Auswirkun­gen

Myan­mar: Zahlre­iche Tote (min­destens 10 in ein­er Moschee in Man­dalay), eingestürzte Gebäude und Brück­en, Not­stand in sechs Regio­nen aus­gerufen. Die Mil­itär­jun­ta bat um inter­na­tionale Hilfe.

Chi­na: Schä­den in Yun­nan (Kun­ming, Lijiang, Dali), Trüm­mer in Ruili gemeldet.

Indi­en, Viet­nam, Banglade­sch: Beben spür­bar, keine größeren Schä­den bish­er bekannt.

Sta­tis­tiken zu Erd­beben in Thailand

Basierend auf Dat­en der let­zten Jahrzehnte und aktu­al­isierten Bericht­en bis März 2025:

Durch­schnit­tliche Anzahl pro Jahr: Etwa 213 Beben, meist klein (Stärke < 4).

Stärke 5 oder höher: Ca. 0,52 Beben pro Jahr (1 alle 1,9 Jahre).

Stärke 6 oder höher: Ca. 0,16 Beben pro Jahr (1 alle 6,3 Jahre).

Let­zte 30 Tage (bis 28. März 2025): 38 Beben bis Stärke 3,6, plus das heutige Ereig­nis der Stärke 7,7.

Stärk­stes Beben der let­zten 10 Jahre: Vor heute war es das Beben vom 21. Novem­ber 2019 (Stärke 6,0, Laos).

Regionale Verteilung

Chi­ang Mai und Lam­pang: Höch­ste Anzahl klein­er Beben in den let­zten Jahren.

Bangkok: Sel­ten direkt betrof­fen, aber empfind­lich durch weichen Unter­grund und Hochhausarchitektur.

Vor­sorge und Reak­tion in Thailand

Bau­vorschriften: Seit Jahren gibt es Vorschriften für erd­beben­sichere Gebäude in Risiko­zo­nen (z. B. Chi­ang Rai, Chi­ang Mai, Kan­chanaburi, Bangkok).

Überwachung: Das Thailändis­che Mete­o­rol­o­gis­che Depart­ment betreibt eine nationale Daten­bank und Messsta­tio­nen für Erd­beben und Tsunamis.

Katas­tro­phen­schutz: Übun­gen in gefährde­ten Gebi­eten, Evakuierungspläne und Not­fal­lvor­räte wer­den empfohlen.

Zusam­men­fas­sung

Thai­land ist kein primäres Erd­bebenge­bi­et, doch die Nähe zu tek­tonisch aktiv­en Zonen in Myan­mar und im Andaman­is­chen Meer führt regelmäßig zu spür­baren Erschüt­terun­gen. Das heutige Beben vom 28. März 2025 mit Stärke 7,7 ist eines der stärk­sten Ereignisse der let­zten Jahrzehnte und hat erhe­bliche Schä­den verur­sacht, ins­beson­dere in Bangkok und Myanmar. 

His­torisch gese­hen treten Beben der Stärke 6+ etwa alle 5 – 10 Jahre auf, meist mit Epizen­tren außer­halb Thai­lands. Die aktuelle Lage bleibt unüber­sichtlich, Ret­tungsar­beit­en und Schadens­berichte sind noch im Gange.

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