Surachate Hakparn: Die Achterbahnkarriere von Thailands berühmtestem Polizisten

Surachate Hakparn: Die Achterbahnkarriere von Thailands berühmtestem Polizisten

Der stel­lvertre­tende Chef der Nationalen Polizei, Pol Gen­er­al Surachate Big Joke” Hak­parn, klingt erstaunlich fröh­lich, wenn man bedenkt, dass seine hochfliegende Kar­riere ger­ade in eine weit­ere Krise gestürzt ist.

Es ist, als wolle er beweisen, dass er die sprich­wörtliche Katze mit neun Leben ist.

Ich wün­sche allen eine sichere Rück­kehr in ihre Heimat­prov­inzen, um mit ihrer Fam­i­lie während Songkran fröh­lich zu essen … Fro­hes thailändis­ches Neu­jahr”, schrieb er kür­zlich auf Facebook.

Let­zten Monat wurde Surachate zusam­men mit dem Chef der Nationalen Polizei, Gen­er­alpolize­ichef Tor­sak Sukvi­mol, in das Büro des Pre­mier­min­is­ters ver­set­zt, nach­dem ein Stre­it zwis­chen den bei­den ober­sten Polizis­ten Thai­lands aus­ge­brochen war. Die Ver­set­zungsver­fü­gung, die von Pre­mier­min­is­ter Sret­tha Thav­isin let­zten Monat unterze­ich­net wurde, erk­lärte, dass ihre Feind­seligkeit zu eskalieren und das Ver­trauen der Öffentlichkeit in die Polizei zu unter­graben drohe.

Wen­depunkt

Der Kon­flikt hat sich seit Sep­tem­ber let­zten Jahres zuge­spitzt, als Tor­sak sich bei der Ernen­nung zum neuen nationalen Polize­ichef gegen die Konkur­renz des älteren Surachate (gemessen an der Anzahl der Jahre seit sein­er Ernen­nung zum Super­in­ten­dent) durchsetzte.

Surachate war ein stark­er Anwärter auf den Spitzen­posten in der Königlich Thailändis­chen Polizei (RTP). Doch nur wenige Tage vor der Ernen­nung führten bewaffnete Polizis­ten eine Razz­ia in Surachates Haus in Bangkok durch, weil sie ihn des Online-Glücksspiels bezichtigten.

Viele Beobachter glauben, dass die Razz­ia darauf abzielte, Surachates Chan­cen auf einen Auf­stieg an die Spitze zu zerstören.

Einst ein leuch­t­en­der Stern

Surachate wurde als Sohn eines jun­gen Polizis­ten geboren und wuchs in der südlichen Prov­inz Songkhla auf. Als Teenag­er besuchte er die Klasse 31 der Armed Forces Acad­e­mies Prepara­to­ry School, wo sein Name wegen seines tadel­losen Ver­hal­tens und sein­er sportlichen Leis­tun­gen auf der Schulplakette verewigt wurde.

Nach seinem Abschluss trat er in die Klasse 47 der Königlichen Polizeikadet­te­nakademie (RPCA) ein. Surachate war der leuch­t­ende Stern unter den Absol­ven­ten der RPCA-Klasse 47 und stieg schnell in der Polizei auf.

Nach­dem er im Alter von nur 24 Jahren zum stel­lvertre­tenden Inspek­tor ernan­nt wor­den war, stieg er mit 30 Jahren zum Inspek­tor, mit 34 zum stel­lvertre­tenden Super­in­ten­den­ten und mit 38 zum Super­in­ten­den­ten auf. Im Alter von 42 Jahren wurde er stel­lvertre­tender Kom­man­dant der Polizei von Songkhla.

Gle­ichzeit­ig leit­ete er ein Vor­wärt­skom­man­do, das vier von Auf­stän­den heimge­suchte Grenzbezirke überwachte, was ihm Bonus­jahre in sein­er Dien­stak­te ein­brachte — ein Priv­i­leg, das Beamten in den von Auf­stän­den heimge­sucht­en südlichen Gren­zprov­inzen vor­be­hal­ten ist. Die zusät­zlichen Dien­st­jahre tru­gen dazu bei, seinen kome­ten­haften Auf­stieg in einem rel­a­tiv jun­gen Alter zu sichern.

Surachate hat­te noch nicht ein­mal seinen 45. Geburt­stag gefeiert, als er in den Rang eines Gen­eral­ma­jors befördert wurde. Im Jahr 2018, im Alter von 48 Jahren, wurde er zum Gen­er­alleut­nant befördert und zum Chef der Ein­wan­derungs­be­hörde ernannt.

Außer­dem wurde er zum Leit­er der Cyber-Task­force der Polizei ernan­nt, was ihm die Befug­nis ver­lieh, Fälle in ganz Thai­land zu unter­suchen. Durch hochkarätige Fälle und die damit ver­bun­de­nen Pressekon­feren­zen stieg Surachate schnell zu nationaler Berühmtheit auf.

Über­leben­der ein­er bit­teren Krise

Seine jüng­ste Ver­set­zung ist jedoch nicht der erste Schlag, den er ein­steck­en musste. Surachate hat in sein­er Kar­riere schon ähn­liche, wenn nicht sog­ar schlim­mere Rückschläge erlebt. Im Jahr 2019 enthob ihn der dama­lige Pre­mier­min­is­ter Gen­er­al Prayut Chan-o-cha nicht nur seines Postens bei der Polizei, son­dern ver­set­zte Surachate auch in den öffentlichen Dienst.

Surachate klagte gegen Prayuts Ver­set­zungs­be­fehl vor dem zen­tralen Ver­wal­tungs­gericht, ver­lor aber den Prozess. Viele glaubten damals, dass seine Polizeikar­riere been­det sei, doch wider Erwarten kehrte er 2021 in großem Stil zum RTP zurück.

Vor drei Jahren wurde Surachate auf einen neuen Posten auf der gle­ichen Ebene wie der stel­lvertre­tende nationale Polize­ichef ernan­nt, der eigens für seine Rück­kehr geschaf­fen wor­den zu sein schien.

Es gelang ihm, sein polizeilich­es und öffentlich­es Pro­fil wirk­sam wieder­herzustellen, und er wurde zum stel­lvertre­tenden nationalen Polize­ichef befördert, offen­bar auf dem Weg zum Spitzen­posten. Doch das Unheil nahm seinen Lauf, als er in einen Online-Glücksspiel­skan­dal ver­wick­elt wurde.

Am 2. April erließ das Strafgericht einen Haft­be­fehl gegen Surachate wegen sein­er ange­blichen Beteili­gung an Geld­wäsche.

Doch nicht jed­er dachte, dass dies das Ende sein­er Kar­riere bedeutete.

Der Präsi­dent des thailändis­chen Ver­ban­des der Ermit­tlungs­beamten, Gen­eral­ma­jor Pairot Kuchi­raphan, erk­lärte gegenüber Reportern, er glaube, dass Surachate seinen Ruf wieder­her­stellen und erneut glänzen werde.

Ich glaube immer noch, dass er eine Chance hat, Chef der Nationalen Polizei zu wer­den”, sagte er.

Für diese Ansicht spricht auch Surachates rel­a­tiv junges Alter. Mit seinen 54 Jahren hat er noch sechs Jahre vor sich, bevor er in den Ruh­e­s­tand gehen muss.

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