Kwai! (ควาย) - Wie der thailändische Wasserbüffel in Thailand zu einer Beleidigung wurde

Als Büf­fel” beze­ich­net zu wer­den, wird von den Thais als sehr belei­di­gend emp­fun­den. Der­weil ger­ade der Wasser­büf­fel schon immer Teil des Leben­sun­ter­halts viel­er Thailän­der ist, vor allem in ländlichen Gebi­eten, in denen die Land­wirtschaft die vorherrschende Indus­trie ist.

Einem Artikel des Min­is­teri­ums für Kul­tur­förderung zufolge wer­den Büf­fel als große Tiere beschrieben, die sich nicht gegen Men­schen wehren, wenn sie zum Pflü­gen von Reis­feldern einge­set­zt oder von ihrem Besitzer herumge­zo­gen werden.

Daher wer­den Büf­fel oft mit Men­schen ver­glichen, die unter­wür­fig die Befehle ander­er befol­gen und sich oft täuschen oder aus­nutzen lassen.

Obwohl Büf­fel als gut­mütig und loy­al gegenüber den Men­schen beschrieben wer­den kön­nen und uner­müdlich für ihre Besitzer arbeit­en, neigen die Men­schen dazu, diese Art von Ver­hal­ten als dumm zu bezeichnen.

Im all­ge­meinen Sprachge­brauch beze­ich­nen die Men­schen andere ein­fach als Büf­fel, nur um zu zeigen, dass sie dumm sind.

Das kann in jed­er Sit­u­a­tion passieren, sei es, weil man in der Schule nicht gut ist, dumme Fehler macht oder nicht ver­ste­ht, worüber man spricht.

Diese abfäl­li­gen Beze­ich­nun­gen wer­den oft in thailändis­chen Dra­men und Liedern ver­wen­det, meist im Zusam­men­hang damit, dass man von seinem Geliebten bet­ro­gen oder von einem ver­trauenswürdi­gen Ver­bün­de­ten ver­rat­en wird, so als würde man einem satirisch Büf­fel­hörn­er auf den Kopf setzen.

Die meis­ten Aus­län­der, die zum ersten Mal nach Thai­land kom­men, ver­ste­hen wahrschein­lich nicht, warum Thais einen Büf­fel benutzen, um auf die Dummheit der Men­schen hinzuweisen.

Der berühmte thailändis­che Englis­chlehrer Adam Brad­shaw hat vor vie­len Jahren ein Video veröf­fentlicht, in dem er seine Erfahrung beschreibt, wie er ver­sucht hat, darüber nachzu­denken, was diese Belei­di­gung wirk­lich bedeutet.

In dem Video sagte er, er habe sich immer gefragt, ob ein Büf­fel zu sein bedeute, faul zu sein, schmutzig zu sein oder ein­fach einen größeren Kör­per­bau zu haben.

Dumm wie ein Büffel”

Kür­zlich wurde ein Video bekan­nt, in dem der Staatssekretär des Innen­min­is­teri­ums seinen Untergebe­nen beschuldigt, so dumm wie ein Büf­fel zu sein.

Dies hat viel Kri­tik für sein unhöflich­es und her­ablassendes Ver­hal­ten her­vorgerufen, obwohl er eine so hohe Posi­tion im Min­is­teri­um innehat.

In diesem Video fragte der Staatssekretär Sut­tipong Jul­jar­ern seine Untergebe­nen nach den Begrif­f­en der Wirtschaftswis­senschaften, woraufhin sie mit Nach­frage und Ange­bot” antworteten. 

Dann kicherte er und fragte sie, wo sie ihren Abschluss gemacht hätten.

Der Untergebene erzählte ihm, dass er an der Chu­la­longko­rn-Uni­ver­sität einen Abschluss in Poli­tik­wis­senschaften gemacht habe, offen­bar der­sel­ben Uni­ver­sität, an der Sut­tipong sowohl sein Grund­studi­um als auch sein Auf­baus­tudi­um absolviert hatte.

Daraufhin antwortete er: Wie kann man nur so dumm sein wie ein Büf­fel”, bevor er sein eigenes Wis­sen zur Schau stellte (und später selb­st einen Fehler machte).

Sut­tipong entschuldigte sich anschließend auf Face­book für sein Verhalten.

Seine Entschuldigung schien nie­man­den zu befriedi­gen, da er sich weit­er­hin dafür entschuldigte, dass er ein luk-thung-style” sei, der oft laut und manch­mal barsch zu seinen Kol­le­gen spricht. Schlim­mer noch, er behauptete, er habe nur einen Scherz gemacht.

Viele hiel­ten den Satz so dumm wie ein Büf­fel” für den belei­di­gend­sten Teil dieses Gesprächs, abge­se­hen von der Verunglimp­fung des Bil­dungs­standes sein­er Untergebenen.

Die Stu­den­ten­vere­ini­gung für Poli­tik­wis­senschaft der Chu­la­longko­rn-Uni­ver­sität, deren Präsi­dent Sut­tipong ist, verurteilte in ein­er Erk­lärung sein Ver­hal­ten, das als diskri­m­inierend und men­schen­ver­ach­t­end ange­se­hen wird und seine Vor­liebe für Senior­ität und Autori­taris­mus widerspiegelt.

Der promi­nente poli­tis­che Aktivist Srisuwan Janya reichte eben­falls eine Beschw­erde beim Innen­min­is­ter ein und forderte eine Unter­suchung des Fehlver­hal­tens des Staatssekretärs mit der Begrün­dung, dass seine Entschuldigung für sein Han­deln inakzept­abel sei.

Bish­er hat sich der Min­is­ter noch nicht geäußert.

Das Mit­glied der Move For­ward Par­ty, Wiroj Lakkhanaadis­orn, verurteilte das Vorge­hen des Staatssekretärs auf Twitter.

Sein Tweet lässt sich wie fol­gt über­set­zen: Da der Staatssekretär abfäl­lige Aus­drücke benutzt, um die Würde und die Aus­bil­dung sein­er Untergebe­nen her­abzuset­zen, sollte der Innen­min­is­ter die Fra­gen der Bevölkerung und der Beamten des Min­is­teri­ums beant­worten, ob diese Art von Per­son für das Amt des Staatssekretärs geeignet ist.”

Orginal Tweet: การที่ปลัดกระทรวงมหาดไทย ใช้คำพูดเหยียดหยามศักดิ์ศรี และดูถูกการศึกษาของผู้ใต้บังคับบัญชาแบบนี้ ไม่ว่าจะเป็น ทำไมมันโง่อย่างนั้นวะ. จบอะไรมาวะ โง่เป็นควายเลยไอ้เxี้ยเอ๊ ฯลฯ รมว.มหาดไทย ต้องตอบคำถามประชาชน คนแบบนี้ยังสมควรเป็นปลัดกระทรวงหรือไม่ https://​pic​.twit​ter​.com/​v​U​x​5​M​9AKUu — Wiroj 77 (@wirojlak) Decem­ber 292022

Soll­ten wir jemals jeman­den einen Büf­fel nennen?

Die offen­sichtliche Antwort ist ein NEIN.

Nie­mand mag es, als Büf­fel oder ein anderes Tier beze­ich­net zu wer­den, das eine belei­di­gende Kon­no­ta­tion hat.

Jeman­den als Büf­fel zu belei­di­gen, kann nach thailändis­chem Recht sog­ar zu Prob­le­men führen (vor allem, wenn das Opfer Sie wirk­lich verk­la­gen will).

Du Büf­fel” oder Ee-Kwai” gehört zu den 17 Schimpfwörtern nach Abschnitt 393 des Ziv­il- und Strafge­set­zbuchs, deren Ver­wen­dung mit einem Monat Gefäng­nis und/​oder ein­er Geld­strafe von höch­stens 10.000 Baht geah­n­det wer­den kann. Der Grund dafür ist, dass diese Aus­drücke dazu bes­timmt sind, pro­fan zu sein und Demü­ti­gun­gen zu verursachen.

Nichts­destotrotz hat der Vor­fall vie­len von uns bere­its als wichtige Lek­tion gedi­ent: Wir soll­ten Men­schen mit Respekt behan­deln, unab­hängig von ihrem Bil­dung­sh­in­ter­grund, ihrem Wis­sen und ihrer Erfahrung.

Eine lei­t­ende Posi­tion bei der Arbeit zu haben, bedeutet nicht, dass man das Recht hat, andere Men­schen herabzuwürdigen.

Um es ein­fach zu hal­ten: Jeman­den als dumm zu beze­ich­nen, lässt einen nicht klüger erscheinen.

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