Eine makellose und faltenfreie bis ins hohe Alter ist die Wunschvorstellung vieler Frauen und auch Männer. Um das zu erreichen, ist nicht nur ein gesunder Lebensstil und Schutz vor der Sonne notwendig. Auch spezielle Wirkstoffe und eine reichhaltige Hautpflege tragen dazu bei, dass die Haut länger jung aussieht. Besonders effektiv im Kampf gegen die Hautalterung sind dabei chemische Peelings. Was genau chemische Peelings sind und welcher Wirkstoff sich am besten für welchen Hauttyp eignet, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was sind chemische Peelings?
Ein chemisches Peeling ist eine dermatologisch-ästhetische Behandlungsmethode, bei der eine äußerliche Anwendung von einem säurehaltigen Wirkstoff. Dabei können je nach Hauttyp sowohl milde Säuren als auch stärkere Säuren eingesetzt werden. Umso milder der säurehaltige Wirkstoff, desto oberflächlicher wirkt er. Um eine stärkere Abtragung und eine Penetration der tieferen Hautschichten zu erreichen, müssen die Wirkstoffe stärker konzentriert sein. Am effektivsten sind chemische Peelings mit einem pH-Wert zwischen 3 und 4.
Chemische Peelings werden vor allem zur Prävention und Verbesserung von Alterungszeichen der Haut angewendet. Sie wirken effektiv gegen Falten und Pigmentstörungen wie Sonnenflecken, aber auch Pickelmale und große Poren können mit den Wirkstoffen reduziert werden. Die chemischen Peelings lösen nicht nur die Verbindungen zwischen den abgestorbenen Hautschüppchen auf der Hautoberfläche, sondern unterstützen die Regeneration der Haut und regen die Kollagenproduktion an.
Zu den bekanntesten chemischen Peelings gehören AHA, BHA und PHA.
Was ist ein AHA-Peeling?
AHA ist die Kurzform für Alphahydroxsäure. Bei AHA handelt es sich um einen wasserlöslichen Wirkstoff, der eher mild ist und daher vor allem auf der Hautoberfläche wirkt. Aus diesem Grund werden AHA-Peelings vorrangig bei empfindlicher und trockener Haut eingesetzt, aber auch normale Hauttypen profitieren von den sanften Säuren.
Ein AHA-Peeling kann zur Verfeinerung kleiner Fältchen angewendet werden. Auch bei trockenen Hautstellen hilft es, die Verhornungen zu lösen und so die Haut geschmeidig zu machen. Zugleich werden damit auch blockierte Poren geöffnet und Mitesser sowie großporige Hautstellen reduziert. Sonnenschäden wie Altersflecken trägt das AHA-Peeling ebenfalls zuverlässig ab, sodass bei regelmäßiger Anwendung der Teint gleichmäßiger wird. Außerdem spenden AHA der Haut Feuchtigkeit und regen die BIldung von Kollagen in der Haut an.
Häufig verwendete AHA sind Milchsäure und Glycolsäure.
- relativ mildes Peeling
- Milchsäure wirkt auf der Hautoberfläche, Glykolsäure dringt tiefer ein
- für trockene und sonnengeschädigte Haut
- feuchtigkeitsspendend
- regt Kollagenproduktion an
- stärkt die Hautbarriere
Was ist ein BHA-Peeling?
BHA ist die Abkürzung für Betahydroxysäure. BHA-Peelings sind im Gegensatz zu AHA fettlöslich und haben einen höheren Wirkungsgrad. Das bedeutet, dass sie tiefer in die Haut und die Poren eindringen, ohne jedoch die Haut zu beschädigen. BHA-Peelings sind von Natur aus entzündungshemmend. Daher eignen sie sich vor allem für fettige Hauttypen, die unter Unreinheiten und verstopften Poren leiden. Weiterhin kann BHA zur Verbesserung von feinen Linien und Hyperpigmentierungen sowie zur Glättung der Hautoberfläche und zum Ausgleich des Hauttons eingesetzt werden. Aber auch empfindliche Haut kann mit BHA-Peelings behandelt werden, denn BHA sind feuchtigkeitsspendend. Ebenso wie AHA stimulieren BHA die Kollagensynthese in der Haut.
Betahydroxysäure ist auch als Salicylsäure bekannt.
- stärkeres Peeling als AHA
- dringt tiefer in die Haut vor
- für ölige Haut mit Unreinheiten
- auch bei empfindlicher Haut geeignet
- entzündungshemmend und hautberuhigend
- spendet Feuchtigkeit
Was ist ein PHA-Peeling?
PHA steht Polyhydroxysäure. Auch PHA haben denselben Wirkmechanismus wie AHA und BHA Säuren. Bei PHA handelt es sich um eine milde Säure, da ihre Moleküle größer sind als die von AHA-Peelings. PHA lösen die Zellverbindungen der abgestorbenen Hautzellen in der Epidermis und tragen sie auf diese Weise ab. Sie wirken wie ein Feuchtigkeitsspender und befreien außerdem die Poren. PHA werden auch zur Glättung von feinen Fältchen eingesetzt, denn sie besitzen eine antioxidative Wirkung. Auch Pigmentflecken und Pickelmale können mit PHA-Peelings aufgehellt werden und so zu einem ebenmäßigen Hautbild verhelfen. Diese Art von chemischem Peeling eignet sich vor allem für sonnengeschädigte, trockene und empfindliche Haut, da sie kaum Hautirritationen verursacht und sehr gut verträglich ist.
Zu den PHA gehören Lactobionsäure sowie Gluconolacton.
- sehr mildes Peeling, gut für Anfänger geeignet
- hohe Hautverträglichkeit
- für alle Hauttypen geeignet
- wirkt antioxidativ und feuchtigkeitsspendend
- stimulieren die Kollagensynthese
- beugen der Verzuckerung der Haut vor
Was sind Enzympeelings?
Eine weitere Form der chemischen Peelings sind Enzympeelings. Enzympeelings sind besonders sanfte Peelings, die auf der Wirkungsweise von Enzymen beruhen. Dabei handelt es sich vorrangig um eiweißspaltende Enzyme, die sogenannten Proteasen. Die Wirkstoffe für die Enzympeelings werden vor allem aus natürlichen Rohstoffen bzw. Pflanzen gewonnen wie z.B. Papain aus der Papaya und Bromelain aus der Ananas.
Die Enzyme werden in Verbindung mit Wasser aktiviert und lösen die Eiweißverbindungen, die die alten Hautzellen zusammenhalten. Enzympeelings wirken im Gegensatz zu AHA und BHA nur oberflächlich. Dennoch tragen sie zur Hautregeneration bei und befreien verstopfte Poren.
- sehr mildes Peeling
- hohe Hautverträglichkeit
- regen Kollagenbildung an
- verfeinert das Hautbild
- sehr gut für empfindliche Haut geeignet
Warum sind chemische Peelings besser als mechanische Peelings?
Der Hype um chemische Peelings existiert noch gar nicht lang. Spricht man über Peelings, denken die meisten an körnige Lotionen bzw. Zucker- oder Salzpeelings. Dass die eigentlich schädlich für die Haut sind, ist jedoch nur den wenigsten bewusst.
Mechanische Peelings enthalten winzige Körnchen aus synthetischen oder natürlichen Materialien. Diese sind unter dem Mikroskop betrachtet nicht glatt geschliffen, sondern besitzen scharfe Kanten. Wird solch ein mechanisches Peeling nun auf der Gesichtshaut verrieben. können die kleinen Schleifkörnchen Verletzungen auf der Haut verursachen. Diese sind mit bloßem Auge zwar nicht erkennbar, können aber Entzündungen und Irritationen verursachen und das Hautbild verschlechtern.
Ähnlich verhält es sich mit mechanischen Peelings mittels Gesichtsreinigungsbürsten u.ä.
Chemische Peelings hingegen wirken auf biologischer Ebene. Sie lösen die Verbindungen, die die abgestorbenen Hautzellen auf der Hautoberfläche zusammenhalten. Das führt dazu, dass sich die oberen Hautschichten schrittweise abschälen und eine neue und gesunde Hautschicht zum Vorschein kommt. Richtig angewendet treten auch keine Nebenwirkungen wie Rötungen oder Irritationen oder gar Verletzungen der Hautoberfläche auf. Chemische Peelings tragen also zur Selbstheilung und Regeneration der Haut bei und versorgen sie zugleich mit Feuchtigkeit.
Welche Nebenwirkungen können bei chemischen Peelings auftreten?
Ob und wann Nebenwirkungen bei der Anwendung von chemischen Peelings auftreten, ist abhängig von der Art und Konzentration des Peelings.
Grundsätzlich sollten Anfänger mit milden Peelings beginnen, z.B. PHA oder Enzympeelings, um sich an die Wirkungsweise heranzutasten und die Hautreaktion zu beobachten. Wer keine Bedenken hat, kann auch mit AHA beginnen und die Konzentration sowie Häufigkeit der Anwendung schrittweise steigern.
Ein häufig auftretendes Phänomen bei chemischen Peelings ist die sogenannte Erstverschlimmerung. Dabei können anfangs Rötungen und vermehrt Hautunreinheiten auftreten, die jedoch recht schnell wieder verschwinden sollten.
Was muss bei der Anwendung von chemischen Peelings beachtet werden?
Viele schrecken vor der Anwendung chemischer Peelings zurück, denn sie fürchten abrasive oder korrosive Effekte auf der Haut. Doch die Bezeichnung “Säure” ist ein wenig irreführend und hat wenig mit den schädlichen Wirkungen einer hochkonzentrierten Säure zu tun. Chemische Peelings haben zahlreiche Vorteile für die Haut und sind - je nach Wirkstoff - eine sehr schonende Anti-Aging Alternative. Für die Anwendung sollten jedoch einige Tipps beachtet werden.
- Sonnenschutz: Bei der Anwendung von chemischen Peelings ist ein Sonnenschutz unverzichtbar. Nach der Behandlung mit AHA, BHA oder PHA reagiert die Haut besonders empfindlich auf UV-Strahlung und es kann schneller ein Sonnenbrand entstehen. Zudem beugt die Verwendung einer Creme mit Lichtschutzfaktor weiteren Sonnenschäden auf der Haut vor.
- Sanfter Anstieg und danach Steigerung: Absolute Neulinge sollten zunächst mit einer milden Säure wie PHA beginnen und diese nicht öfter als zwei Mal wöchentlich auftragen. Es ist auch möglich, das Peeling der Wahl mit etwas Hyaluronsäure zu mischen und so abzumildern. Je nachdem wie die Haut reagiert, kann schrittweise zu einem stärker konzentrierten Peeling gewechselt werden bzw. die Häufigkeit der Anwendung auf 3-4 Mal pro Woche erhöht werden.
- Abends anwenden: Es wird empfohlen, chemische Peelings abends aufzutragen. So wird die Haut direkt nach der Anwendung einerseits vor dem Einfluss der UV-Strahlung geschützt. Andererseits findet so die Hautregeneration über Nacht statt und die Haut strahlt am nächsten Morgen. Außerdem spielen mögliche Rötungen keine Rolle und müssen für den Alltag nicht abgedeckt werden.
- Keine Kombination mit Retinol oder Vitamin C: Retinol und Vitamin C sind ebenfalls sehr effektive Anti-Aging Wirkstoffe. Allerdings sollten sie nicht mit AHA oder BHA kombiniert werden, zumindest anfangs nicht. Wenn die Haut solche Wirkstoffe nicht gewohnt ist, kann die Kombination zu starken Rötungen und Hautirritationen führen. Die Verwendung von chemischen Peelings und Retinol bzw. Vitamin C kann dazu führen, dass die Haut austrocknet. Besser ist es, die Wirkstoffe getrennt zu verwenden und auf den Morgen und den Abend aufzuteilen. Die Annahme, dass sich die Wirkstoffe gegenseitig behindern, konnte bisher nicht bewiesen werden.