In Thailand ist Sport ein beliebtes Freizeitvergnügen. Er dient dazu, einen Ausgleich zum stressigen Alltag zu finden, Kontakte zu pflegen oder gemeinsam mit Freunden Zeit zu verbringen. Die Sportarten, die dabei besonders beliebt sind, unterscheiden sich ein wenig von jenen, die beispielsweise die Europäer besonders schätzen. Unter ihnen finden sich nicht nur das Thai-Boxen und Golf, sondern auch eine thailändische Version des Denksports Schach. Die Thais legen also besonderen Wert darauf, nicht nur ihren Körper, sondern auch ihren Geist zu stählen.
Letzte Chance „Zählung“ im Brettspiel Makruk
Makruk ist ein Schach-ähnliches Spiel. Es fordert den Geist genauso wie sein großer Bruder. Ursprünglich sollen Generäle in Thailand Makruk dazu verwendet haben, um ihre nächsten Manöver zu planen. In Thailand spielen derzeit mehr als zwei Millionen Einwohner diese Variante von Schach. Im Gegensatz dazu können sich lediglich einige tausend Thais für das ursprüngliche Schach begeistern. Das demonstriert sehr gut, wie beliebt dieses Brettspiel in Thailand geworden ist.
Es wird auf einem Feld mit 16 Figuren pro Teilnehmer gespielt. Diese Figuren sind dreidimensional. Im Unterschied zu anderen Varianten aus Asien handelt es sich dabei also nicht nur um unterschiedliche beschriftete Spielsteine. Ziel ist es, den Gegner matt zu setzen. Ein Patt im Spiel wird als Remis gewertet. Gerät ein Spieler in einen entscheidenden Nachteil, hat er immer noch die Chance der „Zählung“. Dabei muss der überlegene Spieler seinen Gegner in einer bestimmten Anzahl an Zügen mattsetzen. Gelingt dies nicht, endet die Begegnung remis.
Neuer Volkssport Golf
Golf hat sich in Thailand zu einem Volkssport entwickelt. Immerhin gibt es hier mehr als 260 Golfplätze. Die Schauplätze sind teilweise spektakulär. Golfer können nicht nur von den Klippen in den Sonnenuntergang abschlagen, sondern ihrem Hobby auch im Dschungel frönen. Die Ausübung des Sports ist günstig und daher für viele Menschen zugänglich. Golfer müssen nicht erst Mitglied in einem Klub werden, sondern können sofort loslegen. Und wer auf einem Golfkurs arbeitet, kann diesen sogar in seiner Freizeit nutzen. Der Ausbau der Infrastruktur hat Thailand auch zu einem beliebten Reiseziel für Golffreunde werden lassen. Das nutzt auch so mancher Wohltäter für ein Charity-Turnier.
In beinahe jeder größeren Stadt befindet sich ein Green. Die Anlagen liegen oft bei exklusiven Hotels und ziehen so Gäste aus aller Welt an. Selbst bei den Profi-Golfern finden sich mittlerweile erfolgreiche Spieler. Atiwit „Jazz“ Janewattananond spielt nicht nur auf der Asian, sondern auch auf der European Tour.
Darüber hinaus nimmt er auch an den Major-Turnieren teil. Beim nächsten US Masters geht laut Ansicht der Experten allerdings Dustin Johnson als Favorit ins Rennen. Der Amerikaner erhält auf Sportwetten eine Siegquote von 7,50 (Stand 19.1.) und liegt damit knapp vor Rory McIllroy. Dort erhält der Thailänder derzeit keine Quoten, doch wer weiß, was die Zukunft bringt. Janewattananond nimmt derzeit Platz 91 in der Golf-Weltrangliste ein und dient damit den Thais sicherlich als großes Golf-Vorbild. Unterdessen versucht Thailand seine touristischen Ziele weiterzuentwickeln. Immerhin erwartet das Land bereits im Herbst wieder rund zehn Millionen Besucher aus dem Ausland.
Thai-Boxen ist keine Männer-Domäne
In Europa kennt man Muay Thai unter dem Namen Thai-Boxen. Das ist eine der anspruchsvollsten Kampfsportarten überhaupt. Schließlich handelt es sich dabei um einen Vollkontakt-Sport. Die Kämpfer setzen nicht nur die Fäuste, sondern auch ihre Beine und ihre Ellbogen ein.
Um diesen Sport zu beherrschen, müssen zahlreiche Techniken erlernt werden. In Thailand üben Männer und Frauen Muay Thai aus. Die Stars der Szene sind in Thailand hochgeachtet und sehr beliebt. Selbst der Staat springt ein, um in Ausnahmesituationen zu helfen. So wurden im Vorjahr 182,2 Millionen Baht genehmigt, um die Profisportler zu unterstützen.
Nach der Regenzeit kommt die Zeit der Bootsrennen
Bootsrennen sind in Thailand traditionell sehr beliebt. Dabei feuern die zahlreichen Fans die Ruderer vom Ufer aus an. Die Rennen finden bereits seit dem 17. Jahrhundert statt und haben nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Die Hauptsaison beginnt nach der Regenzeit im Oktober und reicht bis November. Dann führen die Flüsse reichlich Wasser. Die Boote werden aus Teakholz hergestellt und bieten einer Mannschaft von acht bis maximal zehn Personen Platz. Sie sind mit mindestens einem Steuermann besetzt. Die Thais behängen ihre Boote gerne mit langen bunten Stoffbändern, diese sollen die Geister gnädig stimmen.
Wie gut die Sportler aus Thailand in ihren Sportarten abschneiden, lässt sich am besten bei Olympischen Spielen ablesen. Dort erbringen die Athleten erstklassige Leistungen. Vor allem beim Gewichtheben, Boxen und beim Taekwondo ist immer mit ihnen zu rechnen. Wie die Sportschau berichtet, liegt Thailand im ewigen Medaillenspiegel der Olympischen Sommerspiele mit 9 Gold‑, 8 Silber, und 16 Bronzemedaillen aktuell auf Platz 47.