90 % der Menschen wissen nicht dass sie Nierenprobleme haben, bis es zu spät ist

90 % der Menschen wissen nicht dass sie Nierenprobleme haben, bis es zu spät ist

Nieren­erkrankun­gen, von denen schätzungsweise 850 Mil­lio­nen Men­schen weltweit betrof­fen sind, wer­den in erschreck­en­dem Maße unterdiagnostiziert.

Erstaunlicher­weise wis­sen 90 % der Men­schen mit Nieren­erkrankun­gen, darunter zwei von fünf Men­schen mit schw­eren Fällen, nichts von ihrer Erkrankung.

In Thai­land, den Vere­inigten Staat­en, dem Vere­inigten Kön­i­gre­ich und Aus­tralien ist die Nieren­erkrankung die am schnell­sten wach­sende nichtüber­trag­bare Krankheit, so dass eine frühzeit­ige Erken­nung für die Verbesserung der Behand­lungsergeb­nisse entschei­dend ist.

Die Nieren sind bemerkenswerte Organe, die täglich etwa 200 Liter Blut filtern.

Sie spie­len eine wichtige Rolle bei der Besei­t­i­gung von Abfall­stof­fen, dem Flüs­sigkeits- und Min­er­alien­haushalt, der Reg­ulierung des Blut­drucks und der Pro­duk­tion rot­er Blutkör­perchen.

Wenn die Nieren geschädigt sind, wer­den diese Funk­tio­nen gestört, was zu schw­eren Kom­p­lika­tio­nen wie Herz­in­farkt, Schla­gan­fall, Blu­tar­mut, Ner­ven­schä­den, Nieren­ver­sagen und sog­ar zum Tod führen kann.

Bei einem von drei Erwach­se­nen beste­ht auf­grund von Fak­toren wie Dia­betes, Bluthochdruck, fort­geschrit­ten­em Alter und famil­iär­er Vor­be­las­tung ein Risiko für eine Nierenerkrankung.

Zu den frühen Warnze­ichen gehören anhal­tende Schwellun­gen um die Augen, häu­figes Wasser­lassen, schau­miger Urin, trock­ene und juck­ende Haut, Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten.

Diese Symp­tome wer­den jedoch oft überse­hen, was zu fort­geschrit­te­nen und schädlichen Sta­di­en der Krankheit führt.

Schutz der Nierengesundheit

Zum Schutz der Nierenge­sund­heit gehören mehrere Änderun­gen der Lebensweise und regelmäßige Unter­suchun­gen.

Eine aus­ge­wo­gene, salz- und fet­tarme Ernährung, eine aus­re­ichende Flüs­sigkeit­szu­fuhr, die Aufrechter­hal­tung des Blut­drucks, regelmäßige kör­per­liche Betä­ti­gung und der Verzicht auf das Rauchen kön­nen das Risiko ein­er Nieren­erkrankung deut­lich verringern.

Rou­tinetests sind ein wirk­sames Instru­ment zur Überwachung der Nieren­funk­tion.

Heimtests bieten eine bequeme Möglichkeit, sich über Ihre Nierenge­sund­heit zu informieren.

Nieren­erkrankun­gen: Ursachen und Behandlungen

Eine chro­nis­che Nieren­erkrankung (CKD) tritt auf, wenn die Nieren geschädigt sind und ihre Fähigkeit ver­lieren, Blut wirk­sam zu filtern.

Im Früh­sta­di­um der CKD treten oft keine Symp­tome auf, doch mit fortschre­i­t­en­der Erkrankung sam­meln sich Abfall­stoffe im Blut an, die Krankheit­en und andere Gesund­heit­sprob­leme wie Bluthochdruck, Blu­tar­mut, schwache Knochen, schlechte Ernährung und Ner­ven­schä­den verursachen.

CKD erhöht auch das Risiko von Herz- und Blutgefäßerkrankungen.

Die Haup­tur­sachen für Nieren­erkrankun­gen sind Dia­betes und Bluthochdruck, die für 76 % der Fälle von Nieren­ver­sagen ver­ant­wortlich sind.

Weit­ere Ursachen sind Glomeru­lonephri­tis, Erbkrankheit­en wie die polyzys­tis­che Nieren­erkrankung, ange­borene Fehlbil­dun­gen, Lupus, Obstruk­tio­nen wie Nieren­steine und wieder­holte Harn­wegsin­fek­tio­nen.

Es wird davon aus­ge­gan­gen, dass die COVID-19-Pan­demie und die anhal­tenden spo­radis­chen Aus­brüche die Häu­figkeit akuter Nieren­ver­let­zun­gen erhöhte und in den näch­sten Jahren zu einem expo­nen­tiellen Anstieg der Fälle von Nieren­ver­sagen führen werden.

Zahlre­iche Stu­di­en haben bestätigt, dass das SARS-CoV-2-Virus in der Lage ist, die men­schlichen Nieren auf unter­schiedliche Weise zu infizieren und eine so genan­nte COVID-19-induzierte akute Nieren­schädi­gung zu verursachen.

Die Behand­lung ein­er Nieren­erkrankung ist am wirk­sam­sten, wenn sie frühzeit­ig begonnen wird.

Sie umfasst eine Umstel­lung der Ernährung, kör­per­liche Betä­ti­gung, Medika­mente und die Behand­lung von Risiko­fak­toren wie Dia­betes und Bluthochdruck.

In fort­geschrit­te­nen Sta­di­en ist eine Dial­yse oder eine Nier­en­trans­plan­ta­tion erforderlich.

Bei der Dial­yse, die es in zwei For­men gibt — Hämodial­yse und Peri­toneal­dial­yse — wer­den Abfall­stoffe und über­schüs­sige Flüs­sigkeit aus dem Blut entfernt.

Bei ein­er Nier­en­trans­plan­ta­tion wird dem Patien­ten eine gesunde Niere eines ver­stor­be­nen oder leben­den Spenders einge­set­zt, was jedoch eine ständi­ge medika­men­töse Behand­lung erfordert, um eine Abstoßung zu verhindern.

Das Aus­maß des Problems

Im Jahr 2022 hat­ten 785.883 Amerikan­er ein Nieren­ver­sagen, das zum Über­leben eine Dial­yse oder eine Trans­plan­ta­tion erforderte.

Unge­fähr 130.000 Men­schen began­nen in diesem Jahr eine Behand­lung wegen Nieren­ver­sagens, die meis­ten von ihnen mit ein­er Dialyse.

Die Zahl der Men­schen, die mit ein­er Nier­en­trans­plan­ta­tion leben, lag bei 229.887.

Trotz des Bedarfs wur­den im Jahr 2022 nur 22.393 Trans­plan­ta­tio­nen durchge­führt, wobei über 100.000 Amerikan­er auf ein Trans­plan­tat warten.

Tragis­cher­weise ster­ben täglich 12 Men­schen, während sie auf eine Niere warten.

Ohne ver­stärk­te Investi­tio­nen in die Präven­tion wird die Zahl der Patien­ten mit Nieren­ver­sagen bis 2030 voraus­sichtlich auf über 1 Mil­lion ansteigen.

Es ist fünf- bis zehn­mal wahrschein­lich­er, dass Men­schen mit ein­er Nieren­erkrankung vorzeit­ig ster­ben, als dass es zu einem Nieren­ver­sagen kommt.

Die Sit­u­a­tion ist in ver­schiede­nen Län­dern der Welt ähn­lich, sei es in Kana­da, dem Vere­inigten Kön­i­gre­ich, Frankre­ich, Deutsch­land, Däne­mark, Thai­land, Indi­en, Japan, Aus­tralien oder Chi­na.

Gefährdete Kinder und Jugendliche

Nieren­erkrankun­gen treten auch bei Kindern und Jugendlichen auf, oft als Folge von Bluthochdruck, Fet­tleibigkeit und Diabetes.

In den USA lei­den etwa 4 % der Jugendlichen zwis­chen 12 und 19 Jahren an Bluthochdruck, und etwa 10 % haben einen erhöht­en Blut­druck.

Im Jahr 2017 lebten 6.427 Kinder mit Nieren­ver­sagen, wobei die Haup­tur­sachen ange­borene Anom­alien, zys­tis­che Störun­gen und glomeruläre Erkrankun­gen sind.

90 % der Menschen wissen nicht dass sie Nierenprobleme haben, bis es zu spät ist
Pho­to by CDC on Unsplash

In Asien holen die dor­ti­gen Sta­tis­tiken zu denen in Ameri­ka auf.

Patien­ten mit pädi­a­trischem Nieren­ver­sagen ste­hen vor großen gesund­heitlichen Her­aus­forderun­gen: Die Lebenser­wartung der­jeni­gen, die im Kinde­salter mit Dial­yse behan­delt wer­den, liegt bei 38 Jahren, die der­jeni­gen, die ein Trans­plan­tat erhal­ten, bei 63 Jahren.

Allein in den USA warten mehr als 1.000 Kinder auf eine Nier­en­trans­plan­ta­tion, wobei es erhe­bliche ras­sis­che und eth­nis­che Unter­schiede bei der Behand­lung und den Behand­lungsergeb­nis­sen gibt.

Vor­beu­gung von Nierenerkrankungen

Früherken­nung und Präven­tion sind der Schlüs­sel zur Bekämp­fung von Nierenkrankheiten.

Mit ein­fachen Tests wie dem Urin-Albu­min-Krea­tinin-Ver­hält­nis (uACR) und Bluttests, die die glomeruläre Fil­tra­tionsrate (GFR) messen, lassen sich Nieren­schä­den und ‑funk­tio­nen feststellen.

Men­schen mit ein­er Nieren­erkrankung soll­ten ihren Blut­druck und Blutzuck­er­spiegel kon­trol­lieren, den Salzkon­sum reduzieren, bes­timmte Schmerzmit­tel ver­mei­den und sich jährlich gegen Grippe impfen lassen.

Zu den all­ge­meinen Präven­tiv­maß­nah­men gehören regelmäßige Bewe­gung, eine aus­ge­wo­gene Ernährung, Raucher­en­twöh­nung, mäßiger Alko­holkon­sum, aus­re­ichende Flüs­sigkeit­szu­fuhr und jährliche Vorsorgeuntersuchungen.

Aufruf zum Handeln

Chro­nis­che Nieren­erkrankun­gen sind ein bedeu­ten­des Prob­lem der öffentlichen Gesund­heit: Mil­lio­nen Men­schen sind davon betrof­fen, und viele wis­sen nichts von ihrer Erkrankung.

Früherken­nung, Gesund­heitsvor­sorge und eine Änderung des Lebensstils sind entschei­dend für die Behand­lung und Vor­beu­gung von Nierenerkrankungen.

Der Auf­bau ein­er Beziehung zu Gesund­heits­di­en­stleis­tern und regelmäßige Vor­sorge­un­ter­suchun­gen kön­nen dazu beitra­gen, die Krankheit frühzeit­ig zu erken­nen und die Ergeb­nisse zu verbessern.

Mit mehr Bewusst­sein und proak­tiv­en Maß­nah­men kön­nen wir diese stille Krise bekämpfen und unsere Nierenge­sund­heit schützen 🙏

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