Eine Krankenversicherung zählt zu den wichtigsten Absicherungen, die wirklich jeder besitzen sollte. Wer nicht krankenversichert ist, hat keinen Anspruch auf Leistungen und muss sämtliche Kosten selber tragen. Bei längeren Aufenthalten im Ausland vergessen viele Menschen, dass kein Versicherungsschutz vorhanden ist oder die Leistungen nur ein Minimum abdecken. Welche Optionen es hier gibt, beleuchtet der folgende Beitrag.
Warum ist eine Krankenversicherung beim Aufenthalt im Ausland so wichtig?
Zu den wichtigsten Punkten bei Aufenthalten im Ausland gehört eine Krankenversicherung. Der Versicherungsschutz bei Auslandsaufenthalten ist gerade bei längeren Zeiträumen ein zentrales Thema, das mitunter vergessen wird. Wer beispielsweise als Student oder Rentner für mehrere Monate oder gar Jahre in ein fremdes Land geht, benötigt auf jeden Fall einen Versicherungsschutz im Ausland.
Immer wieder kommt es vor, dass Menschen diesen Punkt vergessen. In vielen Ländern erhalten Menschen nicht automatisch einen Versicherungsschutz vor Ort, beispielsweise gibt es keine spezifische lokale Krankenversicherung für Ausländer in Thailand. Wird dann medizinische Hilfe benötigt, kommt es zu großen Problemen. Entweder wird eine Behandlung aufgrund des fehlenden Versicherungsschutzes verweigert oder die Kosten müssen in voller Höhe selbst getragen werden. Dies kann, bei komplizierten Behandlungen wie einer Operation, schnell einen fünfstelligen Betrag ausmachen. Da es sich mitunter um Notfälle handelt, die einer sofortigen ärztlichen Betreuung benötigen, gibt es dann auch keinen Spielraum mehr, den Fehler zu korrigieren.
In welchen Szenarien ist eine internationale Krankenversicherung sinnvoll?
Jeder, der sich eine längere Zeit im EU-Ausland oder auch nur kürzere Zeit außerhalb Europas aufhält, sollte zusätzliche Vorkehrungen bezüglich des eigenen Versicherungsschutzes treffen. Das gilt vom Studenten bis zum Rentner. In vielen Ländern gehört eine aktive Krankenversicherung zu den Bedingungen für ein Ruhestandsvisa. Gleiches gilt für viele andere Visa und Antragssteller müssen einen Nachweis über den Versicherungsschutz vorweisen. Beispielsweise gehört zu den Kriterien für ein Langzeitvisum in Thailand unter anderem, dass eine Krankenversicherung vorhanden ist.
In diesen Fällen ist es sinnvoll, vor der Ausreise eine internationale Krankenversicherung in Deutschland abzuschließen. Diese bietet einen vollwertigen Versicherungsschutz, der auf deutschem Niveau liegt. Damit erhalten Deutsche im Ausland oftmals eine bevorzugte Behandlung und selbst Zahnarztkosten sind zu einem bestimmten Grad gedeckt.
Welche Unterschiede gibt es bezüglich des Aufenthaltslandes?
Wer in Deutschland privat oder gesetzlich krankenversichert ist, hat bei Reisen in bestimmte Länder einen Versicherungsschutz. Entscheidend für den Krankenversicherungsschutz im Ausland ist jedoch der Aufenthaltsort. So sind Versicherte nur bei Reisen in die Europäischen Union (EU) sowie nach Island, Liechtenstein, Norwegen, in die Schweiz, das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland abgesichert. Gesetzlich Krankenversicherte haben jedoch keinen Anspruch auf einen medizinisch notwendigen Rücktransport, bei privaten Versicherungen ist ein Blick auf die Leistungen erforderlich, um zu erfahren, was konkret bei Auslandsreisen gedeckt ist.
Zu beachten ist weiterhin, dass der Versicherungsschutz zeitlich begrenzt ist. Bei den gesetzlichen Krankenversicherungen gilt, dass der Auslandsaufenthalt nicht länger als sechs Wochen dauern darf. Dieser Zeitraum gilt kumuliert für ein Kalenderjahr. Aus diesem Grund ist es möglich, dass mehrere kurze Reisen ins EU-Ausland den Versicherungsschutz überschreiten können, was ebenfalls für überraschende und hohe Kosten sorgen kann. Aus diesen Gründen ist es wichtig, bei Auslandsreisen die Voraussetzungen für den Versicherungsschutz immer genau zu prüfen und gegebenenfalls für zusätzliche Absicherung zu sorgen.